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  Tag des offenen Denkmals am 14. September 2003

Rüppurr: Einfamilienhaus Hänselweg 3

Bauherrin: Dr. Ruth Rossmann, Architekt: Prof. Erich Rossmann


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Einfamilienhaus Hänselweg 3, Gartenseite

Ansicht Gartenseite

Das Einfamilienhaus wurde 1963 für eine Familie mit drei Kindern erbaut. Sein Raumprogramm ist typisch für die Zeit der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Wohnungen überbelegt waren: Man wünschte sich einen großen Raum und für jedes Mitglied der Familie ein zwar nicht großes, aber eigenes Zimmer. Ansicht Gartenseite

Die Straßenfront geht nach Nordosten, die Gartenseite nach Südwesten. So ist das Haus zur Straße hin geschlossen und offen zum Garten. Der Wohnraum geht über die ganze Breite des Hauses und öffnet sich auf die große Terrasse, die von den beiden Garagen und der begrünten Pergola räumlich gefasst wird. So werden, wenn die Schiebetüren im Sommer geöffnet sind, Wohnraum und Terrasse zu einem großen, teils gedeckten, teils offenen Raum. Der Garten wurde soweit angehoben, dass er nur eine Stufe tiefer liegt als Wohnraum und Terrasse. Er ist mit Hecken klar begrenzt, fällt leicht nach Westen und erscheint so optisch größer.

Einfamilienhaus Hänselweg 3, Grundriß

Grundriß Erdgeschoß

Das Haus hat drei gleiche Achsen, die im EG vom Wohnraum, im OG von fünf Zimmern und von Bad und Treppe eingenommen werden. Alle Zimmer haben Einbauschränke. Die Küche und der dahinter liegende Hausarbeitsraum werden durch in den Raum gestellte Einbauten gebildet.

Weil die Mahlzeiten Teil der Geselligkeit sind, wird im schönsten Raum gegessen. Die Wand zwischen Wohnraum und Küche besteht deshalb aus Elementen, die man öffnen kann, um Küche und Essplatz räumlich zu verbinden. Dazu liegt der Herd so, dass er vom Esstisch aus bedient werden kann. So kann die Hausfrau von der Küche aus am Familienleben teilnehmen. Bei festlichem Essen oder wenn Gäste da sind, wird die Wand zwischen Küche und Wohnraum Grundriss Erdgeschoss geschlossen.

Weil 1962 nur eine Haustiefe von 10 m genehmigt wurde, sind alle Räume und Öffnungen des Hauses knapp dimensioniert. Für die Treppe war nur Platz für 2x 7 Steigungen, so dass die lichte Höhe der Räume nur 2,46 m beträgt. Das wird dadurch gemildert, dass alle Türen, auch die drei großen Schiebetüren zur Terrasse, raumhoch sind. Durch die Einbauschränke und die stets in der Raumecke angeordneten Zimmertüren wirken die kleinen Zimmer durchaus geräumig.

Zur Konstruktion:
Stahlbetondecken spannen von der in Stützen aufgelösten Gartenfront über die Mitteltragwand zur Straßenfront. Zwischen den tragenden Außenwänden und der Vormauerung aus rotgelben Ziegeln liegt eine 3 cm starke Wärmeisolierung.

Zur Form:
Knappe Kanten und Übergänge, räumliche Bezüge zwischen Türen, Fenstern und Wänden, klare Proportionen und nur wenige, aber sprechende Materialien bestimmen die Gestalt des Hauses.

Das Denkmal ist sonst nicht öffentlich zugänglich.




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Stadt Karlsruhe 2003