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  Tag des offenen Denkmals am 14. September 2003

Rüppurr: Das "Rathäusle" Lange Str. 69

Rathäusle

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In Rüppurr gab es bis 1859 kein Rathaus. Mit dem Neubau der Schule in der Lange Straße 58 wurde deshalb nicht nur dem dringenden Erfordernis nach angemessenem Schulraum Rechnung getragen, sondern zugleich der Dorfgemeinde ein Verwaltungssitz beschert: Das bisherige Schulhaus Ecke Lange Straße/Allmendstraße wurde Rüppurrer Rathaus. Heute steht das so genannte "Rathäusle" unter Denkmalschutz.

Ein 1711/13 errichtetes Schul- und Rathaus war bereits 1745 baufällig geworden, so dass 1748 ein Neubau notwendig wurde, jetzt allerdings nur als Schulhaus, weil die Einwohner die für den Rathausbau anfallenden Kosten nicht zu zahlen bereit waren. Die Pläne für den Schulhausbau, das spätere Rathaus, fertigte der Karlsruher Stadtbaumeister Arnold.

Das zweistöckige Gebäude mit dem vierseitigen Walmdach und dem später aufgesetzten Türmchen mit Uhr und Betglocke umfasste im Erdgeschoss die Lehrerwohnung, bestehend aus zwei Wohnräumen, Küche und Stall, darüber die so genannte "Schulstube". Hier wurden jahrzehntelang die im Durchschnitt 200 Rüppurrer Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Außerhalb der Unterrichtszeiten diente der Schulraum auch für Sitzungen des Gemeinderates. Später wurde im Erdgeschoss eine Arrest- bzw. Gefängniszelle eingerichtet. Deren Eisengitter wurde erst 1980 anlässlich eines Umbaus entfernt. Die Durchreiche in die Zelle existiert heute noch, versteckt unter einem weißen Kästchen.

Nach der Eingemeindung Rüppurrs nach Karlsruhe im Jahre 1907 wurde aus dem Rathaus bzw. Bürgermeisteramt das Gemeindesekretariat, in dem der von der Stadt Karlsruhe eingesetzte und besoldete Gemeindesekretär fungierte.

Heute beherbergt das "Rathäusle" im Erdgeschoss die Rüppurrer AWO (Arbeiterwohlfahrt). Im ersten Obergeschoss befinden sich die Geschäftsräume der Bürgergemeinschaft Rüppurr (BGR). Vom Flur aus führt eine kurze Stiege zum Türmchen, das anlässlich des 250. Jahrestages der Erbauung des "Rathäusle" eine neue Rathausuhr bekam.

Bis 1998 gab es im ersten Obergeschoss eine von der Stadt Karlsruhe an die Sozialpädagogische Alternative e.V. vermietete Wohnung. Danach wurden umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten vorgenommen, so dass von da an für die BGR und die Geschichtswerkstatt Rüppurr zwei Räume sowie Küche/Büro- und Kopierraum zur Verfügung standen.




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