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Wolfartsweier: Ev. Jakobskirche, Wettersteinstr. 17
Zur Geschichte der KircheDie Kirche in Wolfartsweier wurde nicht immer "Jakobskirche" genannt. In einer Kaufurkunde von 1488 findet sich der Name "St. Margaretha". Das Patrozinium der kleinen Dorfkirche lag also in den Händen der Heiligen Margaretha, einer Märtyrerin in Antiochia um 307 n. Chr. Als Christin widerstand sie allen Versuchungen und Foltern, sie Der TurmDurch einen im Osten sich in rotem Sandstein wölbenden Triumphbogen einfachster Bauart gelangt man in den Turmchorraum. Der Turm hat sich seit seiner Errichtung im 13. Jh. in seinem ursprünglichen Zustand ohne größere Veränderungen erhalten. Das Kreuzrippengewölbe im Turmchor wurde aber erst im späteren 15. Jahrhundert eingezogen. Sein einfacher Schlußstein zeigt das badische Wappen in den badischen Farben - Gelb mit rotem Schrägbalken. In der nach Norden angebauten Sakristei dagegen, deren vergittertes Fensterchen man beim Umbau 1985 erhalten und in den Innenraum der Kirche einbezogen hat, kann man noch heute das Tonnengewölbe aus dem 13. Jahrhundert ? der Bauzeit der Kirche - sehen. Der Glockenstuhl und die Glocken
Aus dem 13. Jahrhundert stammt auch der hölzerne, noch sehr gut erhaltene Glockenstuhl. Hier hängen drei bronzene Glocken ? "Glaube, Liebe, Hoffnung" ? mit den Tönen "h" - "cis" - "e". Sie wurden 1950 von der Karlsruher Glockengießerei Bachert, die 2003 auch die Glocken für die Dresdner Frauenkirche goss, neu gegossen. Wie schon im Ersten wurden auch im Zweiten Weltkrieg Glocken konfisziert und als Rohmaterial für Kriegszwecke verwendet. In Wolfartsweier wurden zweimal die Glocken abgeholt, nur eine stand unter Denkmalschutz und konnte gerettet werden. Aber weil sie klanglich nicht zu den neuen Glocken passte, verkaufte sie die Gemeinde nach Furtwangen. ? Noch bis 1985 wurden die Glocken durch Seile, an denen meist Jugendliche im Turmchor zogen, in Schwingungen und damit zum Läuten gebracht. Sehenswert ist das Holzwerk des Glocken- und des Dachstuhls, das nicht nur wuchtig, sondern auch in seinen Drehungen der Kanthölzer nach oben sehr lebendig wirkt. Einige wunderbare Sagen berichten vom Schicksal der Glocken in früheren Zeiten. Unterhalb des hölzernen Glockenstuhls findet sich ein altes Uhrwerk, das aber nicht mehr benutzt wird und der Restaurierung harrt. Der Turm ist nicht öffentlich zugänglich. |
Stadt Karlsruhe 2003