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  Tag des offenen Denkmals am 14. September 2003

Innenstadt-West: Ausstellung "Soldaten in der Stadt - Die badischen Leibregimenter der Garnison Karlsruhe 1803 - 1918"

Sonderpräsentation im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais 19. Juli bis 14. September 2003

Besichtigung: 10.00 Uhr - 18.00 Uhr Führungen : 11.00, 14.00, 16.00 Uhr (Dr. Peter Pretsch)

Ausstellung: Soldaten in der Stadt

Im Mai 1803 wurde die Markgrafschaft Baden Kurfürstentum. Die Residenz Karlsruhe erhielt eine Garnison. Man begann mit dem Bau der Infanteriekaserne am heutigen Platz der Postgalerie und einer Reiter-kaserne zwischen dem Polytechnikum (heute Hauptgebäude der Universität) und dem Zeughaus. Nach Fertigstellung beider Militärbauten wurden dort das Leibinfanterieregiment Kurfürst und eine Dragoner-kompanie untergebracht. Diese Einheiten wurden nach der badischen Revolution von 1848/49 mit in Mannheim stationierten Truppenteilen zum Leibgrenadierregiment und zum Leibdragonerregiment vereinigt. Sie waren damit die ältesten Regimenter in der Garnison Karlsruhe und unterstanden direkt dem Oberbefehl des Großherzogs Friedrich I. von Baden. Zusammen mit den Truppen der großherzoglichen Artillerie, die seit 1818 im Schloss Gottesaue stationiert war, bestimmten sie das gesellschaftliche Leben in der Fächerstadt mit. So stellten die Soldaten Mitte des 19. Jahrhunderts immerhin über ein Fünftel der Stadtbevölkerung. Ihr Ansehen stieg nach dem für Deutschland siegreichen Krieg gegen Frankreich und der deutschen Reichseinigung 1871, als der Patriotismus in Form von Aufmärschen, Paraden und Denkmalserrichtungen auch in Karlsruhe seinen Ausdruck fand. Beliebt waren die Konzerte der Militärkapelle des mittlerweile zur preußischen Armee zählenden Leibgrenadierregiments Nr. 109 in der Festhalle oder im Stadtgarten unter der Leitung von Adolf Böttge, die nicht selten für Tanzveranstaltungen genutzt wurden. (In der Ausstellung im Original zu hören !)

Der Status von Karlsruhe als Garnisonsstadt endete mit dem Untergang der Monarchie und nach dem Ersten Weltkrieg 1918. Die Präsentation zeigt die durch die Militärpräsenz bestimmte Atmosphäre im gesellschaftlichen Leben der badischen Residenz im 19. Jahrhundert und stellt die zahlreichen Kasernenbauten im Stadtgebiet vor. Schwerpunktmäßig werden Uniformierung und Ausstattung der beiden badischen Leibregimenter anhand von Originalstücken aus privaten Sammlungen und dem Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt dokumentiert. Eine umfassende Darstellung der Garnison Karlsruhe wird nicht angestrebt. Sie bleibt einer späteren Sonderausstellung auf größerer Fläche vorbehalten. Die Kriegsereignisse von 1807 bis 1918, an denen die in Karlsruhe stationierten Einheiten teilgenommen haben, werden in Form einer Diaschau präsentiert. Dokumentarfilme (z. B. Beerdigung des Großherzogs Friedrich I. 1907) runden die Präsentation ab.

Am Tag des offenen Denkmals findet die Finissage der Ausstellung statt. Dazu werden drei Führungen angeboten. Am Tag des offenen Denkmals sind auch die neuen Räumlichkeiten des Landesdenkmalamts in der ehemaligen Grenadierkaserne in der Moltkestraße 74 und das Reitinstitut Egon von Neindorff in der Reithalle und den Stallungen der ehemaligen Telegraphenkaserne in der Nancystr. 1 geöffnet.




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Stadt Karlsruhe 2003