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Wohnungsmarkt: Viele Trends auf Zukunftstagung

Kein Patentrezept für Karlsruhe

(rie) Karlsruhe ist als Wohn- und Arbeitsort sehr attraktiv. Was dies zusammen mit weiteren Faktoren - etwa der demographischen Entwicklung - für den Wohnungsstandort bedeutet, wollte der Gemeinderat wissen und hat daher eine Zukunftskonferenz zum Karlsruher Wohnungsmarkt angeregt.

Es sei nicht zu übersehen, dass das Wohnraumangebot die große Nachfrage qualitativ und im Hinblick auf die verschiedenen Wohnwünsche nur schwerlich befriedigen kann, hatte Bürgermeister Wolfram Jäger zu Beginn der vom Amt für Stadtentwicklung organisierten und mit "empirica ag" durchgeführten Tagung "Dialog Wohnungsmarkt" angemerkt.

Welche Wege Lösungen versprechen, hatten die knapp 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Immobilienwirtschaft und Verbänden, Bauträger, Makler, Finanzierer sowie Experten der Stadt Karlsruhe Ende Oktober diskutiert. Ein Patentrezept gibt es - noch - nicht, stellte Moderatorin Dr. Marie-Therese Krings-Heckemeier (empirica) zusammenfassend fest, verschiedene Ansätze müssten weiter betrachtet werden.

Ein Problem ist, dass verschiedene Nachfragegruppen zueinander in Konkurrenz treten - etwa die große Zahl an Studierenden und die stetig wachsende Zahl an älteren Singlehaushalten. Preiswerter Wohnraum für Familien ist ebenso ein Thema wie Wohnraum für Hochqualifizierte.

Boardinghäuser für eine hochmobile Klientel könnten ein Angebot für letztere Zielgruppe sein, eine solche Mischform zwischen Hotel und Wohnen soll in Karlsruhe beim ZKM entstehen. Für eine mutige Architektur plädierte in ihrem Workshop die Immobilienwirtschaft. Für "Projekte, die Karlsruhe als Standort auch emotional nach vorne bringen", warb Gerd Göbelbecker von Immotrend, wobei ihm hierzu etwa Car-Loft-Wohnungen einfielen.

Für die unteren Einkommensgruppen federe die Volkswohnung viel ab, stoße aber an ihre Grenzen, weshalb sein Wunsch an die Stadt war, "intensives Flächenmanagement zu betreiben". Die Verfahren müssten beschleunigt werden.

Beim Stichwort "Potenziale unterschiedlicher Zielgruppen" sei eine regionale Herangehendweise überlegenswert, so das Fazit von Krings-Heckemeier aus einem weiteren Workshop. Auch Quartiersentwicklung sei ein Weg, ein Segment für nicht so wohlhabende Menschen zu entwickeln. Auffallend sei, dass Fördermittel oft nicht abgerufen werden, weil dies mit einer Mietpreisbindung einhergehe. Die höheren Mieten wiederum übten Druck auf angrenzende Quartiere aus.

Kontrovers diskutierte man in einem Workshop, wie das Angebot an preiswertem Wohnraum ausgeweitet werden kann. Wie könne verhindert werden, dass in preiswerten Wohnungen Menschen leben, die sich eigentlich mehr Miete leisten könnten, ging Sonja Rexhäuser von der Sozial- und Jugendbehörde auf einen Diskussions-Punkt ein. Private Vermieter wiederum scheuen bei Menschen mit geringem oder nicht stabilem Einkommen das Risiko einer Vermietung, ein flexibleres Mietrecht oder auch ein Pool zur Absicherung von Mieten kamen als Ideen auf.




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