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  Tullastraße 82 Tullastraße 82

Das Gebäude gehört zu einer Gruppe von Mietwohnhäusern (Tullastraße 74 - 88 / Durlacher Allee 69, Gerwigstraße 60). Die Häuser wurden 1904 vom Architekten Otto Büche für verschiedene Bauherren entworfen und prägen bis heute durch einen späthistoristischen Baustil die Durlacher Allee.

Das Ensemble in der Tullastraße wirkt mit der abwechslungsreichen Rhythmisierung der Fassaden durch Ziergiebel und Fachwerkaufbauten und durch die umfriedete Vorgartenzone besonders repräsentativ. Vorgartenzonen im Mietwohnungsbau der Jahrhundertwende finden wir überwiegend in der Oststadt. Darin spiegelte sich eine neue Auffassung im Städtebau: Die Straßenzüge sollten breiter angelegt und mit Bäumen bepflanzt werden.

Otto Büche hat durch seine späthistoristische Gestaltung der Fassaden mehrere Straßenzüge in der Oststadt (Essenweinstraße, Veilchenstraße) geprägt. Dabei verwendet er Motive aus der Architektur der Spätgotik und des Manierismus und setzt Sichtfachwerk als Gestaltungselement ein. Die asymmetrisch gruppierte, jedoch ausgewogene Komposition des Baukörpers sowie der detailreiche plastische Bauschmuck veranschaulichen das zeittypische Streben nach einem malerischen Abwechslungsreichtum im Straßenbild.

Für die damalige Zeit schlicht war die Ausstattung im Inneren der Gebäude: Wandvertäfelung nur in Einzelfällen, wenig Stuck, schmucklose Treppenhäuser, ansonsten Dielenfußböden, Terrazzo in den Küchen; die im Treppenhaus befindlichen Toiletten und das Fehlen des Badezimmers zeugen davon, dass hier für die untere Mittelschicht Wohnungen gebaut wurden. Das Haus konnte zu diesem Zeitpunkt bereits an die Kanalisation und städtische Wasserversorgung angeschlossen werden.

Die Rückfront des Gebäudes und der Hof waren schmucklos. 1925 wurde für die ansonsten ungenutzte und insgesamt befestigte Hoffläche ein Bauantrag für die Errichtung eines Fahrradschuppens gestellt. 1957 wurde dann eine zweiboxige Wellblechgarage errichtet auf der ansonsten durchgehend betonierten Fläche.

Eine Eigentümergemeinschaft, die das Anwesen zwischenzeitlich erworben hatte, plante 1997 eine Generalsanierung des Anwesens. Zu dieser Sanierung gehörte der Anbau der Balkone zum Hof, der Abriss der Garagen, die Begrünung und eine den heutigen Ansprüchen angemessene Umgestaltung des Hofes. Die Umgestaltung des Hofes wurde durch das Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe unterstützt.

Text: Hildegard Breitenbach-Koch, Gartenbauamt Karlsruhe

Lageplan

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