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  Neu erblüht im alten Glanz - Melanchthonstr. 4 Melanchthonstr. 4

Wie eine Hintergrundkulisse umschließen die repräsentativen Mietwohnhäuser der Melanchthonstraße den monumentalen Bau der Lutherkirche. Die Baufluchten und die Bauordnung für die dortigen Privathäuser wurden mit dem Ziel festgelegt, ein Gesamtensemble entstehen zu lassen, in dem Kirchenbau und Bürgerhäuser optisch miteinander verschmelzen. Die architektonische Qualität der von den Architekten Curjel & Moser gebauten Lutherkirche setzte auch Maßstäbe für die Gestaltung der Privathäuser.

Das Gebäude Melanchthonstr. 4 entstand 1903 nach Plänen des Architekten Max Siebrand im Auftrag von Karl Gustav Hauss, von Beruf "Privatier". Die symmetrische Fassade aus gelbem Sandstein besitzt reichen bildhauerischen Schmuck. Bemerkenswert sind das Abschlussgesims mit Maßwerk- und Tiermotiven sowie das große Sonnenrelief im Zwerchhausgiebel.

Zeitgemäß beschränkte sich der aufwändige Dekorationswille nicht auf die Außenfassade, sondern erfüllte auch das Innere. Unter farblosen Anstrichen der vergangenen Jahrzehnte haben sich hier wertvolle Reste der ehemaligen Dekorationskunst erhalten, die nun Dank des Engagements der Eigentümer und durch die geübte Hand des Restaurators gerettet, aufgearbeitet und ergänzt werden konnten.

Alle plastischen Elemente waren hier ursprünglich nicht wie erwartet aus Stuck, sondern aus Pappmaché gefertigt. Das war eine für die damalige Arbeitsweise gar nicht so unübliche und vor allem billigere Methode. Die erhaltenen Reste wurden vom Restaurator ergänzt. Alle dekorativen Elemente erhielten eine neue Farbfassung. Bei der Rekonstruktion konnte man sich weitgehend auf erhaltene Farbspuren stützen. Auch die Treppenunterseite war nicht unverziert. Mittels rekonstruierter Schablonen konnte das nur im untersten Teil erhaltene Motiv auf alle Stockwerke übertragen werden. Für die Wände wurde Original- Lincrusta aus England beschafft. In der Farbigkeit konnte auf einen erhaltenen Originalrest Bezug genommen werden. Besonders erwähnenswert ist auch die kunstvolle Holzimitationsmalerei an Täfelungen und Türen, die wieder neu aufgetragen wurde.

Text: Dr. Ulrike Plate, Landesdenkmalamt

Lageplan

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