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  Schlachthof Schlachthof

Der heutige Schlachthof unserer Stadt hatte verschiedene Vorgänger an anderen Orten Karlsruhes: 1729 entstand das alte Rathaus mit den "Fleischbänken" und dem Schlachthaus. Fortan durfte nur noch hier geschlachtet und Fleisch verkauft werden. Im Schlachthaus gab es zwei Schlachträume - einen für Christen, einen für Juden. Das räumliche Wachstum der Stadt erforderte immer wieder Verlegungen des Schlachthofes an den jeweiligen Stadtrand. Neubauten wurden deshalb 1794 am heutigen Ludwigsplatz errichtet, 1819 in der heutigen Leopoldstraße und endlich die heute näher zu betrachtenden Bauten des Schlachthofes an der Durlacher Allee 1885/86 nach Plänen des damaligen Stadtbaumeisters Strieder.

Zahlreiche Umbauten haben dem heutigen Bild von Schlacht- und Viehhof ihren Stempel aufgedrückt: Dennoch ist die ursprüngliche Anlage noch gut erkennbar: Vor allem ist dies der repräsentative Einfahrtbereich zur Schlachthofstraße, die Vieh- von Schlachthof trennte, wodurch die Übertragung von Infektionen vermieden werden sollte.

Die Bauten, die bis 1912 errichtet wurden, sind mit ihren weit ausladenden Dächern und den rötlichen Sandsteinfassaden noch der französisch beeinflussten Anlage von Einzelbauten im sog. "Pavillonprinzip" Strieders verpflichtet. Die Bauten seines Nachfolgers Beichel sind vom Jugendstil geprägt, die Bauten der 1920er Jahre können die Zeit der Neuen Sachlichkeit nicht leugnen. Mit der Schweinemarkthalle von 1927 endet die Zeit der Pavillonbauten und der Satteldächer. Die später errichteten Gebäude verunklären die bis dahin noch recht klar gegliederte Anlage.

Die "Hochzeit" des Fleischkonsums in den 1960er und 1970er Jahren erforderte entsprechende Erweiterungen des Schlachthofes. Inzwischen haben sich in einigen Bauten, die für den Schlachthof nicht mehr erforderlich sind, andere Nutzer angesiedelt.

Das Aussterben der kleinen Bauernhöfe machte allmählich den Viehhandel überflüssig, der Viehhof wurde 1990 geschlossen. Seine Bauten werden teilweise von Kfz-Firmen genutzt, in den kleineren Markthallen hat das "Tollhaus" seit 1992 eine Heimstatt gefunden. Absehbar ist auch das Ende des Schlachthofes, da die Zahl der Schlachtungen immer weiter zurückgeht. Das Landesdenkmalamt strebt an, dass die bis 1925 errichteten Bauten - nur diese stehen unter Denkmalschutz - als Zeugnis des städtischen Schlachthofes auch nach seiner möglichen Schließung erhalten bleiben.

Text: Christoph Schwarzkopf, Landesdenkmalamt

Lageplan

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