Denkmäler auf der Via triumphalis - zwischen Rondellplatz und Schlossplatz

Karl-Friedrich-Straße, Rondellplatz

Verfassungssäule und Großherzog-Ludwig-Denkmal wurden nach Entwürfen von Friedrich Weinbrenner 1822-24 durch den Bildhauer Aloys Raufer ausgeführt.

Verfassungssäule und Großherzog-Ludwig-Denkmal

Der bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert projektierte Obelisk auf dem Rondellplatz war zunächst als Stundensäule konzipiert, mit der die territoriale Ausdehnung Badens – seit 1806 Großherzogtum – veranschaulicht werden sollte. Nach dem Tod von Großherzog Karl, der am 29. August 1818 die badische Verfassung, eine der liberalsten Regierungsformen der damaligen Zeit, erlassen hatte, reifte in der Bevölkerung der Entschluss, ihm das Denkmal zu widmen. Während der Regentschaft von Großherzog Ludwig, einem strikten Gegner liberalistischer Tendenzen, war dies jedoch nicht durchführbar. Erst unter dem liberal gesinnten Großherzog Leopold konnte der Obelisk Anfang der 1830er Jahre in die „Verfassungssäule“ umgeändert werden.

Großherzog Ludwig, dessen Statue den Brunnen auf dem Marktplatz bekrönt, kehrt dem Gründer der von ihm als unbequem empfundenen Verfassung demonstrativ den Rücken zu und blickt zu seinem herrschaftlichen Regierungssitz, dem Schloss.

Als zentrale Bestandteile der vom Schloss bis zum Ettlinger Tor reichenden „Via Triumphalis“ wurden die beiden Denkmale bereits in den 1920er und 1950er Jahren aus verkehrstechnischen Gründen als störend empfunden – ein Umstand, der sich heute angesichts der Baumaßnahmen zur U-Strab zu wiederholen scheint.

Neben der Verfassungssäule und dem Großherzog-Ludwig-Denkmal wird noch ein Blick auf den 2005 zwischen Schloss- und Marktplatz installierten Platz der Grundrechte geworfen – eine von der Bevölkerung bis heute kontrovers diskutierte Installation, deren Bedeutung als Denkmal sich erst noch beweisen muss.

Text: Dr. Katja Förster

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