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Denkmaltag 2012

Ev. Kirche Grötzingen

Kirchstr. 15, Grötzingen

Eine der fünf Grötzinger Kapellen war die Heilig-Kreuz-Kapelle, die am Südende des Dorfes gelegen habe. Aus dieser sei die 1255 erstmals erwähnte Dorfkir­che hervor­­­ge­­gan­­gen, die unter der Regierung Markgraf Rudolf I. mit Beistand des Kloster Lichtent­hals gebaut und Unserer Lieben Frau geweiht wurde. 1414 wurde an die Chortur­m­kir­che unter Markgraf Bernhard I ein Ostchor im frühgo­ti­­schen Stil angebaut. Das Langhaus erweiterte man 1425 auf die heutige Breite, 1497 kam der Westturm (48,75 m) hinzu. Seit 1556 wird in ihr der Gottes­­dienst nach protes­tan­ti­­scher Liturgie abgehalten.

Um das bis zu 22 Grad gedrehte Kirch­tur­m­­dach (19,60 m) rankt sich die Sage, wonach der neidische Teufel es nicht auszu­rei­­ßen, sondern nur zu verdrehen vermochte. Vermut­­lich war die Drehung vom Zimmermann so gewollt. Ein alter Stich der Wei& szlig;en­­bur­­ger Kirche zeigt ein ganz ähnliches Dach. Bemer­kens­wert ist auch das spätgo­ti­­sche Kruzifix am Altar (1510), das aus der Ulmer Schule stammt. Bei der Renovie­rung 1976/77 wurden im Chorbogen Fresken aus dem Jahr 1425 freigelegt (Gleichnis von den klugen und törich­ten Jungfrau­en). Seit 1990 ist das vierstim­­mige Geläut wieder um die Heimat­glo­­cke vervoll­­stän­­digt.

Die Kirche bildet mit dem gegen­über­lie­gen­den Schloss Augus­ten­burg ein Ensemble.

 

historischer Kirchturm
Bild: 2007