Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Hans-Thoma-Str 2

Heinrich Hübsch kann als DER Architekt angesehen werden, der mit seinen Bauten das Karlsruher Stadtbild farbig differenziert zu gestalten begann. Zu Zeiten des Barock und des Klassizismus wurden Bauwerke generell verputzt und meist monochrom, vorzugsweise in einer hellen Farbe, angestrichen. Hübsch dagegen vertrat erstmals eine materialästhetische Architekturauffassung. Das Steinmaterial der Fassadenverkleidung blieb sichtbar und bestimmte die ästhetische Wirkung des Baues im Wesentlichen mit.

Mit der Ausstellung "BAUEN UND ZEIGEN" widmet sich die Staatliche Kunsthalle erstmals selbst zum Thema einer Ausstellung und zeigt die komplexen Architektur- und Museumsgeschichte der Kunsthalle in 177 Jahren. 

In der Sonderausstellung "Grünewalds Kreuztragung" wird über die Methoden der Restaurierung, die von einer Spezialistin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe durchgeführt wird, informiert.

  

BAUEN UND ZEIGEN.
Aus Geschichte und Gegenwart der Kunsthalle Karlsruhe

Bis 21. September 2014
Erstmals wird die 1837 gegründete und 1846 eröffnete Kunsthalle selbst zum Thema einer Ausstellung: BAUEN UND ZEIGEN widmet sich der komplexen Architektur- und Museumsgeschichte der Kunsthalle in 177 Jahren.

Die sukzessive Entstehung der Vierflügelanlage des Hauptgebäudes, die imposanten historischen Ausstattungen, die sich verändernden Sammlungspräsentationen, aber auch die scheinbar marginalen Zeigemöbel wie Sockel und Vitrinen werden mithilfe von Rekonstruktionen sowie alten und neuen Fotografien, mit Modellen, prachtvollen farbigen Zeichnungen und Plänen erfahrbar gemacht. BAUEN UND ZEIGEN gibt Einblicke in die Geschichte einer sich stetig wandeln den Institution.

  

Grünewalds Kreuztragung
Die Restaurierung eines Hauptwerkes deutscher Kunst

Bis 1. Juni 2014
Seit einigen Jahren wird die „Kreuztragung Christi“ restauriert, die Mathis Neithart Gothart – genannt Grünewald – um 1523/25 gemalt hat. Weitere Jahre werden nötig sein, um das große Tafelgemälde von schwer zu lösendem Schmutz und verfälschenden Übermalungen späterer Zeit zu befreien. Nun soll ein Zwischenstand präsentiert werden, der einen Vergleich restaurierter und unrestaurierter Partien ermöglicht und dabei deutlich macht, wie sehr sich die mühseligen Arbeiten lohnen: Zum Vorschein kommt eine strahlende Farbigkeit, die einen ganz neuen Eindruck von Grünewalds spätem Passionsbild, einem Hauptwerk deutscher Kunstgeschichte, gibt. Die kleine Sonderausstellung informiert über die Methoden der Restaurierung, die von einer Spezialistin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe durchgeführt wird.

 

Staatliche Kunsthalle und Orangerie

Zeigen Heinrich Hübschs frühen Bauten, wie die Finanzkanzlei am Schlossplatz (heute Regierungspräsidium Karlsruhe) und St. Cyriakus in Bulach, in der Verwendung farbig differenzierter Steine noch eine große Zurückhaltung, so gelangte Hübsch beim Innenausbau der Kunsthalle zu einem außergewöhnlichen farbenreichen und dekorativen Stil, der - mit Ausnahme der Landkirchen - für sein weiteres Œuvre bestimmend blieb. Bei der Orangerie, die im folgenden Jahrzehnt entstanden ist, erreicht das farbenprächtige, geradezu italienisch anmutende Spiel mit verschiedenfarbigen Sandsteinen, Backsteinen, Terrakotten, Keramiken und Wandmalereien seinen Höhepunkt.

Text: Dr. Katja Förster, ArtRegioTours

 

Ein Gesamtkunstwerk entworfen von Heinrich Hübsch

1846 eröffnet, ist die Kunsthalle eines der wenigen, in großen Teilen ihrer alten Substanz und Ausstattung original erhaltenen frühen deutschen Kunstmuseen. Sie verfügt über drei historische Gebäude am Rande des Botanischen Gartens. Im Hauptgebäude und der Orangerie sind 800 Werke vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart ständig zu sehen. Die Junge Kunsthalle präsentiert wechselnde Ausstellungen speziell für Kinder und Jugendliche.

Wer das Hauptgebäude der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe betritt, ist umgeben von einer Architektur, die den Museumsbesuch zu einem besonderen Raum-Erlebnis werden lässt. Zu Beginn des 19. Jahr­hunderts von Heinrich Hübsch als Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Skulptur konzipiert, schreitet der Besucher Räume ab, deren Gestaltung durch verschiedene Raumgrößen und Wandfarben auf das ästhetische Empfinden des Menschen einwirken sollte. Die Kunsthalle Karlsruhe ist einer der ersten Museumsbauten in Deutsch­land und einer der wenigen, die in seiner originalen Gestaltung noch weitgehend erhalten ist.

Nächste Haltestelle
Karlsruhe Herrenstraße
Linie: S1, S11, S2, S5, Tram 1, 3, 4

Nächster Parkplatz
Hans-Thoma-Str. 7 (Parkautomat)
Entfernung: ca. 100 m Luftlinie

Anfahrt
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