Altes Schlachthaus

An der Stadtmauer 10

Das altes Schlachthaus wurde 1574 errichtet und nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg 1659-64 wieder aufgebaut. Das Inneres des Erdgeschosses ist als sechsteilige Halle mit auf zwei Pfeilern ruhenden Kreuzgewölben angelegt. Umfassende Renovierung der Anlage erfolgten im Jahr 1989.

Das Durlacher Schlachthaus gehörte hälftig der Stadt und der Grundherrschaft, ab 1769 allein der Stadt.

Die bauliche Entwicklung dieses imposanten und zugleich reizvollen Gebäudes lässt sich in vier Bauphasen einteilen:

1. Phase: 1574 wurde es errichtet.

2. Phase: Nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde es zwischen 1659 und 1664 wieder aufgebaut,

3. Phase: Bei dem großen Stadtbrand von 1689 wurde das Holzwerk des Daches und des Fachwerkobergeschosses zerstört und 1708 zunächst nur notdürftig wiederhergestellt.

4. Phase: Endgültig erneuert wurde das Schlachthaus erst 1749/50. Jedoch deuten die Renais-sancefragmente im Erdgeschoss darauf hin, dass alte Substanz aus der ersten und zweiten Bauphase in beträchtlichem Maße erhalten blieb und in den Neubau integriert wurde.

Das Innere des Erdgeschosses ist als sechsteilige Halle angelegt, die aus der zweiten Baupha-se stammt. Die Kreuzgewölbe der Halle ruhen auf zwei Pfeilern. Hier wurde das Großvieh geschlachtet. Im Obergeschoss aus der vierten Bauphase wohnten die Kuh- und Pferdehirten.

Die Bruchsteinmauer entlang der Straße gehörte zum Viehhof. Im Hinterhof des Anwesens wurde 1988 ein historischer Brunnen ergraben, in dessen Verfüllung sich Renaissancekacheln des 16. Jh. fanden.

Das Schlachthaus war noch bis zur Eingemeindung Durlachs nach Karlsruhe 1938 in Betrieb.


Text: Christian Edel, Wolfgang Seidenspinner

Quellen: Wolfgang Seidenspinner: Durlach. Archäologischer Stadtkataster. Karlsruhe 2003; Christian Edel: Durlach - ein historischer Rundgang. Karlsruhe 2004; Jan-Dirk Rausch: Dur-lachs historische Bauten. Von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Karlsruhe 2006

Nächste Haltestelle
Durlach Ochsentorstraße
Linie: BUS 31

Nächster Parkplatz
Ochsentorstr. 20 (Parkautomat)
Entfernung: ca. 50 m Luftlinie

Anfahrt
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