Durlacher Brunnen

Marktplatz Durlach

Der Rundgang widmet sich den den Brunnen in Durlach

Historische Brunnen, 16. Jh. - 1996

Lebens­brun­nen, genannt Liebes­brun­nen, Markt­platz/P­finz­tal­straße
Der Brunnen an diesem Platz wurde 1567 errichtet zu Ehren des Markgrafen Karl II, genannt "Karle mit de Dasch", der seine Residenz von Pforzheim nach Durlach verlegte. Die originale Brunnen­fi­gur steht im Pfinz­gau­museum und eine Kopie auf dem Durlacher Rathaus­bal­kon. Auf einem Gemälde von 1902, das sich ebenfalls im Pfinz­gau­museum befindet, hat der Durlacher Maler Karl Weysser die Markt­platz­si­tua­tion mit Brunnen, wie sie von 1567 bis 1862 bestand, sehr anschau­lich darge­stellt.

Aus verkehrs­tech­ni­schen Gründen wurde die Brunnen­an­la­ge 1862 abgebro­chen und durch ein Metall­guss­be­cken mit Aufsatz an den heutigen Standort versetzt. Der Aufsatz wurde 1929 mutwillig zerstört und nicht wieder erneuert. Der 3. Brunnen an dieser Stelle wurde am 16.5.1992 vom Bildhauer Klaus Ringwald enthüllt. Das vorhandene achte­cki­ge Metall­guss­be­cken und der mittige Brunnen­stumpf des Vorgän­ger­brun­nens, auf dem jetzt ein lebens­großes Menschen­paar in einem von Reben bekränzten Tabernakel steht, wurden in die neue Anlage integriert. Der Brunnen­rand wird von sich liebenden verschie­de­nen Tierpaaren bevölkert. Die neuen Teile bestehen aus Bronzeguss.

Brunnen bei der Friedrich-Real-Schule, Pfinz­tal­straße
Der Stock­brun­nen mit rundem Brunnen­be­cken aus rotem Sandstein wurde am 22.9.1878 zusammen mit der Schule eingeweiht. Auf dem Gelände befand sich vorher der markgräf­li­che Speicher (Zehnt­scheu­er). In einem Gelän­de­plan von vor 1878, der im Stadt­ar­chiv aufbewahrt wird, ist auch schon ein Brunnen einge­zeich­net.

Bäder­brün­nele, Ecke Bäder- und Reben­straße
Der Brunnen wurde 1784 erstmalig erwähnt. Gespeist wurde er aus der Bäder­brun­nen­quelle, und er versorgte noch 8 weitere Brunnen mit Wasser. Durch die Einrich­tung der zentralen Wasser­ver­sor­gung verlor der Brunnen an Bedeutung und verfiel. Dank eines Spenden­auf­rufs 1995 konnte der Durlacher Steinmetz Ralf Löffler mit der Anfer­ti­gung eines neuen Brunnens aus Buntsand­stein beauftragt werden. Zur 800-Jahr-Feier der Gründung Durlachs wurde der Brunnen im Juli 1996 wieder der Öffent­lich­keit übergeben.

Unsicht­bare histo­ri­sche Brunnen­an­lage, Schloss­platz vor dem Prinzes­sin­nen­bau
1991 stieß man bei den Sanie­rungs­ar­bei­ten für die Außen­an­la­gen der Karlsburg auf Teile eines Nutz- und Zierbrun­nens aus der Mitte des 16. Jahrhun­derts. Weil der Brunnen nicht in die Planung zu integrie­ren war, wurde er kartiert, fotogra­fiert und wieder zugeschüt­tet. Farblich abgesetzte Pflas­ter­steine zeigen seine Lage an.

Wasser­speier am ehemaligen Wasserwerk, Pfinz­tal­straße
Der Wasserspeier wurde 1896 als Kunst am Bau für das neue Wasser­werk eingebaut. Die kleine Plastik aus Sandstein stellt den Wassergott dar. Das Wasser fließt in eine darunter befind­li­che Brunnen­schale aus Granit.

Hengst­brun­nen, Hengst­platz
Zum 50-jährigen Bestehen der Freiwil­li­gen Feuerwehr wurde der ehemalige Viehmarkt in einen Park umgewan­delt. Am 21.6.1896 wurde der Brunnen als erster an das neue städtische Wassernetz angeschlos­sen. Die Kosten für den Brunnen wurden durch Spenden von Freiwil­li­gen Feuer­weh­ren aus ganz Deutsch­land gedeckt. Prof. Hermann Götz entwarf den Sandstein­brun­nen, der Bildhauer Heinrich Baiser model­lier­te die Bronze­teile, und den archi­tek­to­ni­schen Aufbau nahm der Durlacher Steinmetz und Feuer­wehr­mann Heinrich Kleiber vor.

Großer Schloss­gar­ten­brun­nen, Karls­burg­straße
Der Schlossgartenbrunnen wurde 1903 anlässlich einer Industrie- und Gewer­be­aus­stel­lung im Schloss­gar­ten errichtet. Bei der Moder­ni­sie­rung wurde eine Zeitschalt­uhr eingebaut, welche in den Sommer­mo­na­ten die Fontaine in der Zeit zwischen 8.00 und 20.00 Uhr regelt.

Nibelun­gen­brun­nen , kleine Rosen­an­lage im Schloss­gar­ten, Marstall­straße
Der Nibelungenbrunnen wurde 1915 für den Rosen­gar­ten im Karlsruher Stadt­gar­ten aus Treucht­lin­ger Marmor herge­stellt. Der Entwurf stammt von Otto Feist, und die Ausführung wurde durch den Bildhauer Dominik Schoch vorge­nom­men. Die Gestaltung des Brunnens ist den mittel­al­ter­li­chen Drei-Schalen-Kloster­brun­nen nachemp­fun­den. 1958 wurde der Brunnen durch den Bildhauer Hans Schoch (Sohn von Dominik Schoch) restau­riert und der Aufsatz über der oberen Schale erneuert. Im Jahr 1965 wurde er im Zuge der Neuordnung des Stadt­gar­tens für die 1967 statt­fin­dende Bundes­gar­ten­schau abgebaut und nach Durlach versetzt.

Bei der Inschrift an der unteren Brunnen­schale handelt es sich um zwei Verse aus dem "Rosen­gar­ten", einem wahrschein­lich zu Beginn des 13. Jahrhun­derts entstan­de­nen Heldenepos, das Elemente des älteren Nibelun­gen­lie­des mit dem Sagenkreis um Dietrich von Bern vereint. "AUF.SETZTE.SIE.DEM.BERNER.EIN. ROSEN­KRÄN­ZE­LEIN.EIN.HALSEN. UND.EIN.KÜSSEN.MUSST.AUCH. BEREIT.I HM.SEIN."

Text: Sigrid Malz, Freun­des­kreis Pfinz­gau­museum – Histo­ri­scher Verein Durlach e. V.

 

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Linie: Tram 1, 8, BUS 21, 24, 26, 27, N3

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