Der Rundgang widmet sich den den Brunnen in Durlach
Lebensbrunnen, genannt Liebesbrunnen, Marktplatz/Pfinztalstraße
Der Brunnen an diesem Platz wurde 1567 errichtet zu Ehren des Markgrafen Karl II, genannt "Karle mit de Dasch", der seine Residenz von Pforzheim nach Durlach verlegte. Die originale Brunnenfigur steht im Pfinzgaumuseum und eine Kopie auf dem Durlacher Rathausbalkon. Auf einem Gemälde von 1902, das sich ebenfalls im Pfinzgaumuseum befindet, hat der Durlacher Maler Karl Weysser die Marktplatzsituation mit Brunnen, wie sie von 1567 bis 1862 bestand, sehr anschaulich dargestellt.
Aus verkehrstechnischen Gründen wurde die Brunnenanlage 1862 abgebrochen und durch ein Metallgussbecken mit Aufsatz an den heutigen Standort versetzt. Der Aufsatz wurde 1929 mutwillig zerstört und nicht wieder erneuert. Der 3. Brunnen an dieser Stelle wurde am 16.5.1992 vom Bildhauer Klaus Ringwald enthüllt. Das vorhandene achteckige Metallgussbecken und der mittige Brunnenstumpf des Vorgängerbrunnens, auf dem jetzt ein lebensgroßes Menschenpaar in einem von Reben bekränzten Tabernakel steht, wurden in die neue Anlage integriert. Der Brunnenrand wird von sich liebenden verschiedenen Tierpaaren bevölkert. Die neuen Teile bestehen aus Bronzeguss.
Brunnen bei der Friedrich-Real-Schule, Pfinztalstraße
Der Stockbrunnen mit rundem Brunnenbecken aus rotem Sandstein wurde am 22.9.1878 zusammen mit der Schule eingeweiht. Auf dem Gelände befand sich vorher der markgräfliche Speicher (Zehntscheuer). In einem Geländeplan von vor 1878, der im Stadtarchiv aufbewahrt wird, ist auch schon ein Brunnen eingezeichnet.
Bäderbrünnele, Ecke Bäder- und Rebenstraße
Der Brunnen wurde 1784 erstmalig erwähnt. Gespeist wurde er aus der Bäderbrunnenquelle, und er versorgte noch 8 weitere Brunnen mit Wasser. Durch die Einrichtung der zentralen Wasserversorgung verlor der Brunnen an Bedeutung und verfiel. Dank eines Spendenaufrufs 1995 konnte der Durlacher Steinmetz Ralf Löffler mit der Anfertigung eines neuen Brunnens aus Buntsandstein beauftragt werden. Zur 800-Jahr-Feier der Gründung Durlachs wurde der Brunnen im Juli 1996 wieder der Öffentlichkeit übergeben.
Unsichtbare historische Brunnenanlage, Schlossplatz vor dem Prinzessinnenbau
1991 stieß man bei den Sanierungsarbeiten für die Außenanlagen der Karlsburg auf Teile eines Nutz- und Zierbrunnens aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Weil der Brunnen nicht in die Planung zu integrieren war, wurde er kartiert, fotografiert und wieder zugeschüttet. Farblich abgesetzte Pflastersteine zeigen seine Lage an.
Wasserspeier am ehemaligen Wasserwerk, Pfinztalstraße
Der Wasserspeier wurde 1896 als Kunst am Bau für das neue Wasserwerk eingebaut. Die kleine Plastik aus Sandstein stellt den Wassergott dar. Das Wasser fließt in eine darunter befindliche Brunnenschale aus Granit.
Hengstbrunnen, Hengstplatz
Zum 50-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr wurde der ehemalige Viehmarkt in einen Park umgewandelt. Am 21.6.1896 wurde der Brunnen als erster an das neue städtische Wassernetz angeschlossen. Die Kosten für den Brunnen wurden durch Spenden von Freiwilligen Feuerwehren aus ganz Deutschland gedeckt. Prof. Hermann Götz entwarf den Sandsteinbrunnen, der Bildhauer Heinrich Baiser modellierte die Bronzeteile, und den architektonischen Aufbau nahm der Durlacher Steinmetz und Feuerwehrmann Heinrich Kleiber vor.
Großer Schlossgartenbrunnen, Karlsburgstraße
Der Schlossgartenbrunnen wurde 1903 anlässlich einer Industrie- und Gewerbeausstellung im Schlossgarten errichtet. Bei der Modernisierung wurde eine Zeitschaltuhr eingebaut, welche in den Sommermonaten die Fontaine in der Zeit zwischen 8.00 und 20.00 Uhr regelt.
Nibelungenbrunnen , kleine Rosenanlage im Schlossgarten, Marstallstraße
Der Nibelungenbrunnen wurde 1915 für den Rosengarten im Karlsruher Stadtgarten aus Treuchtlinger Marmor hergestellt. Der Entwurf stammt von Otto Feist, und die Ausführung wurde durch den Bildhauer Dominik Schoch vorgenommen. Die Gestaltung des Brunnens ist den mittelalterlichen Drei-Schalen-Klosterbrunnen nachempfunden. 1958 wurde der Brunnen durch den Bildhauer Hans Schoch (Sohn von Dominik Schoch) restauriert und der Aufsatz über der oberen Schale erneuert. Im Jahr 1965 wurde er im Zuge der Neuordnung des Stadtgartens für die 1967 stattfindende Bundesgartenschau abgebaut und nach Durlach versetzt.
Bei der Inschrift an der unteren Brunnenschale handelt es sich um zwei Verse aus dem "Rosengarten", einem wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstandenen Heldenepos, das Elemente des älteren Nibelungenliedes mit dem Sagenkreis um Dietrich von Bern vereint. "AUF.SETZTE.SIE.DEM.BERNER.EIN. ROSENKRÄNZELEIN.EIN.HALSEN. UND.EIN.KÜSSEN.MUSST.AUCH. BEREIT.I HM.SEIN."
Text: Sigrid Malz, Freundeskreis Pfinzgaumuseum – Historischer Verein Durlach e. V.
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