Auf den Spuren der Familie Schilling von Canstatt

Kirchplatz 4

Herrenhaus des Schilling von Canstattschen Gutes wurde unter Karl Friedrich Freiherr Schilling von Canstatt 1760-63 von Dominik Berckmüller errichtet.

Park und Herrenhaus - Hohenwettersbach, Spitalhof 1

Hinter einer markanten Sandsteinmauer und durch hohe Scheinzypressen etwas verborgen, liegt das in Hohenwettersbach "Schloss" genannte Herrenhaus der Familie Schilling von Canstatt, heute im Besitz des Herrn Carlo von Maffei.

Herr von Maffei ist der Enkel von Victor Schilling von Canstatt, der wiederum der letzte männliche Träger dieses Namens - in einer langen Ahnenreihe - in Hohenwettersbach war. Durch ein "Kunkellehen" an die Tochter des Markgrafen Carl Wilhelm war 1711 bzw. 1713 die gesamte Gemarkung "Hohenwettersbach" in deren Besitz übergegangen.

Caroline Louise heiratete später den in markgräflichen Diensten stehenden Obervogt und Obermarschall Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt. In einem 1725 bei der Heirat geschlossenen Ehepakt ging die Gemarkung an die Familie Schilling von Canstatt. Zu der Zeit stand an Stelle des heutigen Herrenhauses ein älteres Gutshaus aus dem Jahr 1742.

Wilhelm Friedrich von Schilling arbeitete in Karlsruhe, seine Frau wohnte mit den Kindern in Durlach im heutigen Amtshaus.  

Bauherr des Herrenhauses in Hohenwettersbach war dessen Sohn Karl Friedrich. Dieser war zunächst Offizier und bewirtschaftete später sein 1075 Morgen großes Gut in Hohenwettersbach.

In den Jahren 1758/60 erbaute er sowohl das  Herrenhaus in Hohenwettersbach wie auch ein Wohnhaus in der Karlsruher Karl-Friedrich-Straße. Beide Häuser sollen zusammen 27.000 Gulden gekostet haben. Baumeister des in barocker Bauweise errichteten Herrenhauses war Dominik Bergmüller.

Das von außen eher schlicht - "ja geradezu klassisch" - wirkende Gebäude verfügt im Inneren über sehr ansprechende, deutlich vom Barock geprägte Räume. Unter dem Haus befindet sich ein schönes Kellergewölbe. Prägend für das Haus sind die Fensterachsen.

Ein besonderes Erlebnis ist der auch hinten noch sehr gut gepflegte Schlosspark.
Auffallend sind die riesigen Mammut- und Silberpappelbäume. Die Blutbuchen bilden einen eindrucksvollen Kontrast zum Grün des gepflegten Rasens. Hinter dem Haus ist ein alter Spaliergarten zu sehen, früher wohl auch Gemüsegarten. Entlang der Mauer zieht sich ein Nussbaumhain. Den Abschluss bildet eine Streuobstwiese mit einem alten Hochstamm-Obstbaumbestand.

Ein abgelassener Teich im Hintergrund des Gartens war früher die Lebensader des Gutshofes. Dürrenwettersbach hatte nämlich bis 1710 keinen einzigen Brunnen. Der Teich war somit die einzige ganzjährige Wasserquelle für die Menschen, außerdem musste das Vieh, oft über 100 Kühe sowie die Pferde und andere Nutztiere, daraus versorgt werden. Als Löschwasserbecken war er geradezu unentbehrlich.

Die Wände des Teiches sind künstlich aufgeschichtet, er liegt über dem Niveau der Stallungen, so dass das Wasser direkt zu den Trögen geleitet werden konnte. Alte
Steinbänke und Tische runden das Bild des Parks ab.

Texte: Robert Gültling

Nächste Haltestelle
Hohenwettersbach Rathaus
Linie: BUS 24, 44, N3

Nächster Parkplatz
Wolfartsweier
Entfernung: ca. 2,1 km Luftlinie

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