Karlsruher Stadtchronik

 

Ereignisse der Dekade 1970 - 1979

 
9. Januar 1970
Die Staatliche Ingenieurschule schließt nach Anordnung der Direktion bis auf weiteres ihren Betrieb. Anhaltende Studentenproteste und -streiks wegen der Reformierung der Ingenieursausbildung veranlassen diesen Schritt.
17. Februar 1970
Am Werderplatz findet erstmals ein Kleinmarkt statt.
15. April 1970
Große Schülerdemonstration gegen die Zulassungsbeschränkung zum Studium.
12. Mai 1970
Albhochwasser überflutet für zwei Tage die Autobahn nach Basel.
7. Juni 1970
Bei der Volksabstimmung in Baden über den Verbleib bei dem 1952 neu geschaffenen Bundesland Baden-Württemberg stimmen 64 % der Karlsruher mit Ja.
8. Juni 1970
Beginn der Gasversorgung in Karlsruhe, zuerst in der Südstadt.
22. Juni 1970
Der in diesen Tagen vielfach ausgezeichnete Oberbürgermeister Günther Klotz gibt im Bürgersaal einen großen Abschiedsempfang.
1. Juli 1970
Der am 26. April in der Stichwahl mit 64,8 % der Stimmen gewählte Oberbürgermeister Otto Dullenkopf (CDU) tritt sein Amt an.
29. Juli 1970
Die Michelin-Werke wählen Karlsruhe als Sitz der deutschen Hauptverwaltung.
27. September 1970
Feierliche Verleihung des Europa-Wanderpreises des Europarates an die Städte Karlsruhe und Nancy für ihre Bemühungen um die europäische Einigung.
11. November 1970
Freigabe des ersten Bauabschnitts der seit 1961 geplanten und gebauten Südtangente zwischen Ölkreuz und Honsellstraße. Am 9. Juli 1975 wird die Strecke bis zum Bulacher Kreuz mit dem Kreuzungsbauwerk Kühler Krug eingeweiht. Die Traditionsgaststätte "Kühler Krug" musste dafür abgerissen werden. Sie eröffnet wenig entfernt am 10. Januar 1972 als modernes Großrestaurant neu.
30. November 1970
Uraufführung des Films von Wolf Hart über Karlsruhe "Bilanz einer Stadt".
1. Januar 1971
Die Karlsruher Ausstellungs- und Kongress-GmbH übernimmt die Schwarzwald-, Nancy- und Stadthalle in Generalpacht.
12. Februar 1971
Den Wettbewerb "Altstadtsanierung", zu dem 216 Arbeiten eingegangen sind, gewinnen eine Schweizer Architektengruppe und vier Berliner Architekturstudenten.
7. April 1971
Der Gemeinderat genehmigt die Stiftung einer Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe. Als erster wird am 29. August Prof. Dr. Choei Ishibashi damit ausgezeichnet.
14. Mai 1971
Beginn des Bundesmusikfestes, zu dessen Hauptveranstaltung, einem Konzert auf dem Schlossplatz, Ministerpräsident Hans Filbinger spricht.
25. Mai 1971
Die Stadtverwaltung legt mit einem Baumkataster ein Verzeichnis erhaltenswerter Bäume an.
28. Mai 1971
Der Gemeinderat beschließt die Verstaatlichung der Karlsruher Polizei zum 1. Januar 1972. Am 17. Januar 1967 hatte er dies noch abgelehnt.
30./31. Mai 1971
Anlässlich des Karpatendeutschen Bundestreffens wird in Karlsruhe eine karpatendeutsche Heimatstube eingeweiht. Diese findet nach zwischenzeitlichen organisatorischen und räumlichen Veränderungen als Karpatendeutsches Heimatmuseum im Pfinzgaumuseum eine angemessene Unterkunft und wird an Pfingsten 1985 neu eröffnet. Karlsruhe ist seit 4. August 1957 Patenstadt der Karpatendeutschen Landsmannschaft.
4. Juni 1971
Das Badische Landesmuseum eröffnet die Ausstellung "Edles altes Glas". Gezeigt wird erstmals öffentlich die Privatsammlung von Karl Heinrich Heine.
8. Juni 1971
Grundsteinlegung für das Gebäude der Eurocontrol (europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt) an der Rintheimer Querallee.
16. Juni 1971
Die Universität Karlsruhe erhält die größte Rechenanlage deutscher Hochschulen.
4. Juli 1971
Einweihung der neuen Synagoge der jüdischen Gemeinde Karlsruhe in der Knielinger Allee in Anwesenheit des Bundesinnenministers Hans Dietrich Genscher.
23. Juli 1971
Der Gemeinderat genehmigt den Rahmenvertrag über die Altstadtsanierung mit der "Neuen Heimat", die damit zur Trägerin der Baumaßnahmen wird.
19. Oktober 1971
Die aus der Baugewerkeschule entstandene Staatliche Ingenieurschule erhält den Status einer Fachhochschule.
20. Oktober 1971
Das "Richt-Krankenhaus" in Durlach wird in Anwesenheit des baden-württembergischen Innenministers Dr. Walter Krause eingeweiht.
24. Oktober 1971
Bei den Gemeinderatswahlen gewinnt die CDU erstmals seit Mai 1946 wieder die Stimmenmehrheit. Dies bleibt bei den folgenden Wahlen unverändert.
20. November 1971
Vertragsunterzeichnung über die Eingemeindung von Stupferich zum 1. Januar 1972 im dortigen Rathaus.
22./24. November 1971
Der Tarif-Streik von 2.000 Karlsruher Metallarbeitern wird mit der Aussperrung von 16.000 Metallarbeitern in 30 Karlsruher Betrieben beantwortet.
1. Dezember 1971
2.500 Studenten demonstrieren auf der Kaiserstraße gegen das geplante Hochschulrahmengesetz.
15. Dezember 1971
Für den Fernsprechverkehr nach den USA, Kanada und Japan wird im Fernmeldeamt eine vollautomatische Selbstwähleinrichtung installiert.
18. Dezember 1971
Unterzeichnung des Eingliederungsvertrages zwischen Karlsruhe und Hohenwettersbach, der zum 1. Januar 1972 in Kraft tritt.
8. Februar 1972
Einweihung des Altenwohnstifts in Rüppurr.
17. Februar 1972
Die Staatliche Kunsthalle erhält aus den Fürstenbergischen Sammlungen in Donaueschingen Tafeln von Matthias Grünewald.
13. April 1972
Trauerfeier in der St.-Stephans-Kirche und Begräbnis des am 7. April verstorbenen Oberbürgermeisters a. D. Günther Klotz.
15. Mai 1972
Auf den Ermittlungsrichter des Bundes in Sachen Baader/Meinhof, Wolfgang Buddenberg, wird ein Attentat verübt, bei dem dessen Ehefrau Verletzungen erleidet.
30. Juni 1972
Der Bau für die neu eingerichtete Fakultät für Informatik und das Rechenzentrum der Universität wird feierlich übergeben.
30. Juni 1972
Bei einem Überfall auf ein Geschäft in der Kaiserstraße kommt es zu einer dramatischen Geiselnahme und einem Großeinsatz der Polizei.
29. September 1972
Zum Abschluss des Wiederaufbaus der Landessammlungen für Naturkunde am Friedrichsplatz findet eine Feierstunde statt.
19. Oktober 1972
Eine Ampelanlage am Mendelssohnplatz ersetzt den letzten Verkehrspolizisten.
20. Oktober 1972
Die Unterführung der Kriegsstraße am Karlstor ist fertig gestellt.
20./21. November 1972
Am Marktplatz und an der Hauptpost werden die Fußgängerzonen eingeweiht.
3. Dezember 1972
Oberbürgermeister Otto Dullenkopf eröffnet auf dem Marktplatz den ersten Karlsruher Christkindlesmarkt.
5. Dezember 1972
Der Gemeinderat billigt den Eingemeindungsvertrag mit Wolfartsweier, der am 1. Januar 1973 vollzogen wird.
15. Dezember 1972
Die Westtangente von der Brauerstraße nach Ettlingen wird feierlich eingeweiht.
13. März 1973
Der Gemeinderat beschließt den Gemeinschaftsunterricht von Mädchen und Jungen an Fichte-, Goethe-, Helmholtz- und Lessinggymnasium.
Mai 1973
Abriss der 1898 erbauten Wirtschaft "Kühler Krug" für die Zufahrten zur Südtangente.
12. Mai 1973
Staatskapellmeister Walter Born erliegt am Dirigentenpult einem Herzanfall.
25. Mai 1973
Eröffnung des neuen St.-Vincentius-Krankenhauses an der Steinhäuserstraße. Die Klinik in der Karlstraße wird geschlossen.
16. Juni 1973
Zum 125-jährigen Jubiläum der Revolution in Baden zeigt die Stadt im Rathaus Durlach die Ausstellung "Badische Revolution 1848 - 49".
20. Juni 1973
Bei einem Großbrand der Dachabdeckung des neuen Badischen Staatstheaters, dessen Richtfest am 10. November 1972 gefeiert wurde, entsteht großer Sachschaden.
23. Juni 1973
Etwa 4.000 Sympathisanten demonstrieren für die Wiederzulassung der vom Bundesverfassungsgericht 1956 verbotenen KPD.
30. Juli 1973
Beginn der Abbrucharbeiten an dem von Heinrich Hübsch erbauten Landesgestüts an der Rüppurrer Straße ohne behördliche Genehmigung.
3. Oktober 1973
Das seit 1765 bestehende Gasthaus "Zum Goldenen Hirsch" in der Kaiserstraße wird abgebrochen.
6. Oktober 1973
Auf dem Stephanplatz findet der erste Karlsruher Flohmarkt statt.
25. November 1973
Die Verknappung und Verteuerung des Erdöls durch die Opec-Staaten führen zum ersten Sonntagsfahrverbot für Kraftfahrzeuge.
29. November 1973
Mit der Wahl von Landrat Dr. Bernhard Ditteney zum Vorsitzenden des neu gegründeten "Regionalverband Mittlerer Oberrhein" wird zugleich die "Planungsgemeinschaft Zentrales Oberrheingebiet" aufgelöst.
3. Dezember 1973
Oberbürgermeister Otto Dullenkopf löscht in Durlach symbolisch die letzte Gasbeleuchtungslaterne auf städtischem Boden.
4. Dezember 1973
Der Gemeinderat billigt einstimmig den Eingemeindungsvertrag mit Grötzingen, der zum 1. Januar 1974 in Kraft tritt.
14. Januar 1974
Beim Neujahrsempfang für die Karlsruher Presse legt Oberbürgermeister Otto Dullenkopf ein Programm für den Umweltschutz vor.
20. Januar 1974
Der Badische Kunstverein eröffnet die Ausstellung "Die Künstlergruppe Brücke und der deutsche Expressionismus" aus der Sammlung Lothar-G. Buchheim.
26. März 1974
Der Gemeinderat verabschiedet den Etat 1974, der erstmals die Milliardengrenze überschreitet.
27. März 1974
Die Landesregierung genehmigt mit einschneidenden technischen Auflagen die Erweiterung der Oberrheinischen Mineralölwerke.
25. Juni 1974
Der Gemeinderat genehmigt den Vertrag mit Wettersbach über die Eingemeindung zum 1. Januar 1975.
12. Juli 1974
Einweihung der Behindertenwerkstätten Hagsfeld mit etwa 250 Arbeitsplätzen. Getragen wird die Institution von der "Lebenshilfe für geistig Behinderte e.V.".
6./7. September 1974
Eröffnung der Fußgängerzone Kaiserstraße zwischen Ritter- und Herrenstraße mit einem Straßenfest.
29. Oktober 1974
Einweihung der neuen Räume des Instituts für Informationsverarbeitung in Technik und Biologie (IITB) im Neubau der Fraunhofergesellschaft an der Sebastian-Kneipp-Straße.
17. Dezember 1974
Der Gemeinderat verabschiedet erstmals in der Geschichte der Stadt einen Doppelhaushalt für zwei Jahre.
14. Januar 1975
Das "Richt-Krankenhaus" in Durlach wechselt bei seiner Zwangsversteigerung den Besitzer und wird als "Paracelsusklinik" weitergeführt.
17. Januar 1975
Festakt und Ausstellung zum 150-jährigen Bestehen der Universität Karlsruhe im Rathaus. Weitere Feierlichkeiten veranstaltet die "Fridericiana" selbst, an der in diesem Jahr erstmals über 10.000 Studenten eingeschrieben sind.
26. Februar 1975
Der Verwaltungsgerichtshof erklärt die Rechtsgültigkeit der unechten Teilortswahl. Diese war nach der Gebietsreform 1972 vom Gemeinderat beschlossen worden mit einer Erhöhung der Gemeinderatssitze von 48 auf 60. Mit ihr sollte die Wahl je eines Vertreters aus Stupferich, Hohenwettersbach, Wolfartsweier, Grünwettersbach und Palmbach sowie von zwei Vertretern aus Grötzingen in den Gemeinderat sichergestellt werden.
1. März 1975
Die Stadtverwaltung schafft im Amt für Zivil- und Katastrophenschutz eine Zentralstelle für Umweltschutz, um der Arbeit des seit 1972 arbeitenden Umweltschutzbeauftragten besser gerecht zu werden. Am 6. März wird ein "Grünes Telefon" für Fragen des Umweltschutzes eingerichtet.
4. März 1975
Bei einem Bombenanschlag auf das Bundesverfassungsgericht entsteht Sachschaden.
4. März 1975
Aus Umweltschutzgründen lehnt die Stadtverwaltung den von der Landesregierung geplanten Bau einer Müllverbrennungsanlage in der Burgau bei Knielingen ab.
15. März 1975
Inbetriebnahme einer zentralen Funk-Rettungsleitstelle in der Stephanienstraße.
19. März 1975
Auszeichnung der Städte Nancy und Karlsruhe mit dem "Prix France-Allemagne" für vorbildliche Partnerschaft.
8. April 1975
Nach dem Neureuter (2. April) billigte auch der Karlsruher Gemeinderat den Eingliederungsvertrag mit Neureut, das ab dem 10. April Stadtteil Karlsruhes wird. Zuvor hatte am 14. Februar der Staatsgerichtshof die Klage Neureuts gegen die Eingemeindung abgewiesen.
14. April 1975
Eröffnung der Ausstellung "30 Jahre danach - Zusammenbruch und Neuanfang im Jahre 1945" des Generallandesarchivs im Landesgewerbeamt.
25. April 1975
Mit einem Festakt wird das seit September 1973 bezogene Otto-Hahn-Gymnasium in der Waldstadt eingeweiht.
2. Mai 1975
Grundsteinlegung zum 1. Bauabschnitt für die Neubauten in der früheren Altstadt.
5. Mai 1975
Feierliche Benennung des Platzes vor der Hauptpost zum Europaplatz.
31. Mai 1975
Nach siebenjähriger Zweitklassigkeit steigt der KSC wieder in die Fußballbundesliga auf.
9. Juli 1975
Eröffnung des Südtangentenabschnitts Entenfang bis Bulacher Kreuz.
29. August 1975
Neubau des Badischen Staatstheaters am Ettlinger Tor. Hier standen bis 1913 der erste Bahnhof und von 1934 bis 1970 die Markthalle.Feierliche Eröffnung des neuen Badischen Staatstheaters mit einer Festaufführung der "Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart.
 
15. Oktober 1975
Unter dem Titel "Die stille Zerstörung" wird in der Orangerie eine Ausstellung eröffnet, die auf die Zerstörung historischer Bausubstanz der Stadt durch Abriss, Renovierung und Fehlplanung aufmerksam machen will.
5. November 1975
Nach einer Entscheidung des Landtags wird Karlsruhe Sitz des Kommunalen Versorgungsverbands.
14. November 1975
Die Nordweststadt erhält Anschluss an das Straßenbahnnetz.
27. November 1975
Eröffnung der Ausstellung "Die Grötzinger Malerkolonie" in der Kunsthalle.
25. März 1976
Nachdem Gläubiger die Firma Unika-Einkaufszentrum des Karlsruher Kaufmanns Iraj Ghandchi im Gewerbegebiet Hagsfeld gestürmt haben, wird diese vom Amtsgericht, bei dem ein Vergleichsverfahren eröffnet ist, geschlossen.
11. April 1976
Neueröffnung des von Friedrich Eberle begründeten Pfinzgaumuseums im Prinzessenbau der Karlsburg in Durlach.
17. Mai 1976
Das Wasserwerk im Durlacher Wald wird wegen ausgelaufenen Heizöls im nahegelegenen Rangierbahnhof vorübergehend stillgelegt.
6. Juni 1976
Im Badischen Staatstheater beginnt erstmals nach 50 Jahren wieder eine Aufführung des "Ring des Nibelungen" von Richard Wagner.
12. Juni 1976
Der neu gestaltete Stephanplatz ist fertig gestellt.
30. Juni 1976
Das Versandhaus Heinrich Heine fällt einem Großbrand zum Opfer. Der Sachschaden beträgt 35 Millionen DM.
4./5. September 1976
In Karlsruhe findet nach 1945 das erste Badische Heimatfest statt, das an Traditionen aus der Zeit der Weimarer Republik anknüpft. Es zieht rund 400.000 Besucher aus der Stadt und dem Umland an.
3. Oktober 1976
Bei der Bundestagswahl gewinnt die CDU das Direktmandat von der SPD zurück.
16. Oktober 1976
Eröffnung des ersten Bauabschnitts der Günther-Klotz-Anlage. Die 1,7 km lange Parkanlage mit Rodelhügel und künstlichem Teich zwischen "Kühlem Krug" und Beiertheimer Feld ist Teil des Albgrüns.
6. November 1976
Eröffnung der Tiefgarage unter dem Friedrichsplatz. Der neu gestaltete Platz selbst wird am 27. Mai 1977 eingeweiht.
1. Dezember 1976
Orkanböen mit Windstärke 11 über Karlsruhe richten beträchtliche Sachschäden an.
26. Januar 1977
Einweihung der Walter-Eucken-Schule (kaufmännische Schule) im Beiertheimer Feld.
11. Februar 1977
Bei Renovierungsarbeiten in der Grötzinger Kirche werden alte Fresken freigelegt, die Fachleute als kunsthistorische Raritäten beurteilen.
7. April 1977
Generalbundesanwalt Siegfried Buback und sein Fahrer Wolfgang Göbel fallen einem Mordanschlag von Mitgliedern der "Rote-Armee-Fraktion" an der Linkenheimer Landstraße zum Opfer. Ein weiterer Begleiter Bubacks, Georg Wurster, erliegt seinen schweren Verletzungen. Zur Trauerfeier am 13. April in der Evangelischen Stadtkirche kommen die führenden Repräsentanten der Bundesrepublik nach Karlsruhe. 8.000 Menschen protestieren am 16. April gegen den Terror. Ein Jahr später wird am Platz des Attentats Ecke Linkenheimer Landstraße/Moltkestraße ein schlichtes Mahnmal enthüllt.
3. Juni 1977
Im Pfinzgaumuseum Durlach wird die Ausstellung "Die Staufer am Oberrhein" eröffnet, die bis zum 14. August über 29.000 Besucher anzieht.
10. Juni 1977
Nach einer Totalsanierung der Hirschbrücke, mit der ein Abriss und ein Stahlbetonneubau verhindert werden, findet das erste Hirschbrückenfest statt.
29. Juni 1977
Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass die von der Stadt seit 1962 erhobene Getränkesteuer verfassungsgemäß ist. Bisher sind 16 Millionen DM angesammelt worden.
8. August 1977
Eröffnung einer Waldorfschule in Karlsruhe, für die in der Waldstadt ein Gebäude errichtet wird.
25. August 1977
Ein Anschlag der "Rote-Armee-Fraktion" auf den Bundesgerichtshof misslingt.
4. September 1977
Das erste Pop-Festival im Wildparkstation lockt etwa 40.000 Besucher an.
16. September 1977
Einweihung der Fußgängerzone in Durlach, verbunden mit einem Volksfest. Das Durlacher Altstadtfest findet danach jährlich statt.
23. September 1977
Einweihung der Badnerlandhalle in Neureut.
23. September 1977
Der Neubau der Stadtwerke (Versorgungsbetriebe) an der Daxlander Straße wird seiner Bestimmung übergeben.
19. Oktober 1977
Nach Umwandlung der Referentenstelle für das Finanzwesen in eine Beigeordnetenstelle durch den Gemeinderat wird der neue Bürgermeister in sein Amt eingeführt.
20. Oktober 1977
Der neu gestaltete Ludwigsplatz wird eingeweiht.
19. Dezember 1977
Die Straßenbahnbrücke hinter dem Hauptbahnhof, mit 260 m die längste ihrer Art in der Stadt, wird dem Verkehr übergeben. Sie überspannt die Bundesbahngleise und die Trasse der Südtangente.
21. Dezember 1977
Die "Badischen Neuesten Nachrichten" melden, dass die IWKA die von ihr erworbenen Fabrikanlagen der Firma Singer erweitern und 2.000 Arbeitsplätze von Karlsruhe nach Blankenloch verlagern wird. Die Produktionsstätte in Karlsruhe wird geschlossen. Firmensitz bleibt aber Karlsruhe.
22. Februar/20. März 1978
Im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen in der Metallindustrie treten in Karlsruhe 2.200 Arbeiter in den Streik, woraufhin im Raum Karlsruhe 18.000 ausgesperrt werden. In diesen Wochen kommt es auch in der Druckindustrie zu Aussperrungen.
9. April 1978
Bei der Wahl des Oberbürgermeisters gewinnt der Amtsinhaber Otto Dullenkopf (CDU) deutlich vor Heinke Salisch (SPD).
30. Mai 1978
Feierliche Eröffnung des Neubaus für das Postscheckamt am Ettlinger Tor.
31. Mai 1978
Eröffnung des kombinierten Park-, Schul-, Geschäfts- und Wohnhauses Fritz-Erler-Straße. Die Wohnungen befinden sich in mehreren Einfamilienhäusern auf dem Dach des Gebäudes.
3. Juni 1978
Eröffnung der Karlsruher Händel-Tage des Badischen Staatstheaters. Sie sollen auf Initiative des Generalintendanten Günter Könemann, jährlich wiederkehrend, eine kontinuierliche Pflege des Werkes von Georg Friedrich Händel begründen. 1985 wird die Veranstaltung in Händel-Festspiele umbenannt.
21. Juni 1978
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe ersteigert bei Sothebys in London Albrecht Dürers Ölberg-Zeichnung.
3. September 1978
Schwerstes Erdbeben in Baden-Württemberg seit 1943, das auch in Karlsruhe spürbar ist.
16. September 1978
Auf dem Ludwigsplatz findet der erste Karlsruher Kulturmarkt mit Ausstellungen, Musik und künstlerischen Aktivitäten statt.
16. Oktober 1978
Im Städtischen Klinikum, das damit Akademisches Lehrkrankenhaus wird, beginnen 24 Medizinstudenten ihre Ausbildung.
31. Dezember 1978
In der Silvesternacht führt ein Temperatursturz um 20° und nachfolgender Eis- und Schneeregen zum nahezu völligen Verkehrskollaps. Die Straßenbahnen fahren am 2. Januar wieder, zum Teil aber nur eingleisig.
16. Januar 1979
Der Gemeinderat beschließt, den nördlichen Teil des Knielinger Sees als erstes Karlsruher Naturschutz gebiet auszuweisen.
26. Januar 1979
Der junge "Sport- und Schwimmclub Waldstadt" fusioniert mit dem traditionsreichen "Karlsruher Schwimmverein Neptun 99" zum "Sport- und Schwimmclub Karlsruhe", der nach dem "Postsportverein" Karlsruhes zweitgrößter Sportverein ist.
1. Februar 1979
Das Bundesbahnausbesserungswerk mit 1977 noch etwa 1.000 Arbeitsplätzen ist nur noch Ausbesserungswerkstätte. Bereits 1969 drohte seine Schließung.
9. März 1979
Im Badischen Landesmuseum im Schloss wird eine große Majolika-Ausstellung eröffnet.
10. März 1979
Einweihung des Altenwohnheims sowie Hotel- und Restaurantbetriebs in der wieder aufgebauten Augustenburg in Grötzingen.
17. März 1979
Der zweite Karlsruher Bürgerball erlebt einen großen Publikumserfolg. Der Reinerlös von 60.000 DM kommt Karlsruher Versehrten und Behinderten zugute.
5. April 1979
Ein unabhängiges Gutachten attestiert dem Karlsruher Klärwerk bei Neureut eine nicht ausreichende Leistung. Starke Geruchsbelästigungen hatten zu Protesten der Anwohner in Neureut geführt.
29. Mai 1979
Der Briganten-Brunnen am Ettlinger Tor wird enthüllt. Um die Gestaltung und Finanzierung des ursprünglich gestifteten Brunnens gibt es eine anhaltende öffentliche Diskussion, die über die Stadtgrenzen hinaus Aufmerksamkeit findet.
9. Juni 1979
Auf dem zwei Jahre zuvor umgestalteten Europaplatz wird der von Prof. Walter Förderer gestaltete Europa-Brunnen "Phönix aus der Asche" eingeweiht.
10. Juni 1979
Bei den Wahlen zum Europaparlament in Straßburg erhält die CDU 48 % der Stimmen. Heinke Salisch (SPD) ist als einzige Karlsruher Abgeordnete dank ihres guten Listenplatzes gewählt.
10. Juli/16. August 1979
Im Wasserwerk Durlacher Wald wird eine Verseuchung des Trinkwassers mit giftigen Cyaniden registriert, in der Alb sterben Fische durch verseuchtes Wasser. Mehrere "Grundwasserskandale" sind in diesem Jahr schon aufgedeckt worden.
8. September 1979
In der Brunnenstraße 47 wird ein neues Künstlerhaus eröffnet, das der Berufsverband Bildender Künstler in Selbstverwaltung führt.
1. Oktober 1979
Die Berufsakademie Karlsruhe nimmt nach dem Beschluss des baden-württembergischen Kultusministeriums vom 29. Mai 1979 ihre Arbeit auf. Der Ausbildungsbetrieb beginnt mit 48 Studierenden. Im Studienjahr 1988 gehören dieser Bildungseinrichtung des tertiären Bereichs 812 Studierende in 11 Studiengängen an.
5. Oktober 1979
Inbetriebnahme der Straßenbahnlinie nach Neureut, die zum Teil - erstmals in der Bundesrepublik - auf Gleisen der Bundesbahn fährt.
23. Oktober 1979
Der Gemeinderat entscheidet sich nach langen Debatten mit 30:21 Stimmen für den Bau der Nordtangente. Eine notwendig gewordene neue Abstimmung ergibt am 6. November 29:20 Stimmen für den Bau. Am 24. Oktober gründet sich eine Bürgerinitiative, die am 4. Dezember 38.000 Unterschriften gegen den Bau der Nordtangente vorlegen kann.
24. Oktober 1979
Auf dem Gelände des ehemaligen Ständehauses findet die Einweihung des von dem Architekten Helmut Bätzner geplanten Dekanatszentrums und Gemeindehauses St. Stephan statt. Etwa ein Drittel des Grundstücks an der Ritterstraße bleiben unbebaut und werden als Parkplatz genutzt.
17. November 1979
Einweihung des Ausländerbegegnungszentrums in der Otto-Sachs-Straße.
31. Dezember 1979
Die städtischen Rheinhafen verzeichnen für 1979 einen Umschlag von über acht Millionen Tonnen. Karlsruhe nimmt hinter den Rheinhäfen Duisburg und Mannheim Rang drei der Binnenhäfen in der Bundesrepublik ein.
 
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