Farbe und Farbwahrnehmung sind in diesem Jahr zentrales Thema des bundesweiten Tages des offenen Denkmals. Auch das Badische Landesmuseum Karlsruhe lädt an diesem Tag bei freiem Eintritt in die sechzehn Sammlungsausstellungen sowie die Sonderausstellung „MAX LAEUGER. GESAMT KUNST WERK“ ein und bietet passend zum Motto drei kostenlose Führungen an.
„Bilder aus farbigem Licht – Glasmalerei im Mittelalter“
Mit Kuratorin Dr. Jutta Dresch
Dr. Jutta Dresch führt in die sakrale Glasmalerei des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ein. Denn kaum eine Farbigkeit wird so unmittelbar und emotional wahrgenommen wie die von einer besonderen Leuchtkraft geprägte Farbigkeit von Glas.
„`Die Farbe hat … ein seelisches Gewicht` - Stimmungsvolles von Max Laeuger“
Mit Kurator Dr. Arthur Mehlstäubler
In der Führung durch die derzeitige Sonderausstellung „MAX LAEUGER. GESAMT KUNST WERK“ gibt Kurator Dr. Arthur Mehlstäubler einen ganz besonderen Einblick in die farbige Gestaltung Laeugers Werke und deren Wirkung.
„Mehr als nur Marmorweiß … Die bunte Kunst der Kykladen“.
Mit Kira Kokoska
Bunt oder farblos ist heute keine Frage mehr, wenn es um die antiken Kunstwerke geht. Die Antike war farbenfroh! Einige Objekte zeigen deutliche Spuren von Farbe. Mit naturwissenschaftlichen Methoden lässt sich die Bemalung rekonstruieren. Das Ergebnis stellt die Kunsthistorikerin und Archäologin Kira Kokoska M.A. den Besuchern vor.
Mit der Grundsteinlegung am 17. Juni 1715 wurde der Bau des Schlosses "Carols Ruh" im Auftrag des Markgrafen Carl Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738) begonnen. Die bisherige Residenz der Markgrafen in Durlach war während des Krieges 1689 weitgehend zerstört worden. Berühmt geworden ist die Stadt Karlsruhe für ihren vom Schloss ausgehenden fächerförmigen Grundriss: Vom zentralen Schlossturm strahlen 32 Achsen aus, die durch einen Zirkelschlag geschnitten werden. Die südlichen neun Strahlen bildeten in der Folge gemeinsam mit der Ost-West-Straße von Durlach nach Mühlburg den pyramidalen Rahmen für die Stadtanlage. Der neue Standort wurde in der Nähe des bereits 1714 gebauten markgräflichen Fasanenhauses gewählt, ca. zwei Kilometer nordwestlich vom ehemaligen Kloster Gottesaue. Das Schloss wurde nach Plänen des Ingenieurs und Gardefähnrichs Jakob Friedrich von Batzendorf errichtet. Zunächst entstand im Zentrum der Gesamtanlage der achteckige Schlossturm durch den Architekten Johann Heinrich Schwarz. Diesem wurde eine in den Strahlengrundriss eingefügte, dreiseitige Schlossanlage vorgestellt. Nördlich des Schlosses dienten kreisförmig aufgestellte Pavillons einer Menagerie. Südlich wurde ab 1730 der große Schlossplatz nach französischem Vorbild als Lustgarten angelegt, dessen Planung der Hofgärtner Christian Thran vornahm. Der Entschluss zu einer Neugründung im bis dahin unbesiedelten Hardtwald entsprach dem Zug der Zeit, freie Landschaft für die ungestörte Entfaltung der barocken Schlossanlagen zu wählen. Die architektonische Platzrahmung bildeten östlich die in Fortsetzung der Schlossflügel stehenden, langgestreckten Gebäude der Stallungen und des Reithauses, im Westen drei Orangeriehäuser. Die Zu- und Abfahrt zum Schloss wurden von je einer Allee beschattet. Die mit einem barocken Lustgartenparterre gestaltete Platzfläche schloss gegen Süden mit Adelspalais und Verwaltungsbauten ab.
Knapp 200 Jahre diente das Karlsruher Schloss als Wohn- und Regierungssitz der Markgrafen, dann Kurfürsten und Großherzöge von Baden. Im November 1918 floh der letzte amtierende Großherzog Friedrich II. vor den revolutionären badischen Truppen und damit verlor das Karlsruher Schloss seine Funktion als Residenz. Seit 1921 bereits ist das Schloss Sitz des Badischen Landesmuseums und seiner Sammlungen. Nach einer Zerstörung großer Teile des Schlosses durch Brandbomben im September 1944 wurde beim Wiederaufbau lediglich das Äußere historisch getreu rekonstruiert, während das Innere gemäß den neuen Erfordernissen eines modernen Museumsbetriebes gestaltet wurde.
Text: Katrin Lorbeer, Badisches Landesmuseum