Sinner - Von der Farbenfabrik zum internationalen Großunternehmen, die Geschichte der Firma Sinner und ihrer Industriebauten

Durmersheimer Str 55

Die Entwicklung der Firma Sinner als Beispiel für die industrielle Revolution von einer kleinen Fabrik für Farben in den 1820er Jahren bis zur Übernahme durch die Firma Moninger (ab 1972) wird in einem kleinen Rundgang im Bereich der neuen Grünwinkler Mitte (Robert-Sinner-Platz) aufgezeigt.

„Von der Farbenfabrik zum internationalen Großunternehmen, die Geschichte der Firma Sinner und ihrer Industriebauten“

Der Name Sinner wird in unserer Region mit der Brauerei verknüpft. Das große Unternehmen hatte jedoch mehrere Betriebszweige und entwickelte sich bereits Ende des 19. Jh. zu einem international operierenden Nahrungsmittelkonzern. Die Unternehmenszweige der Firma um 1920 wurden in einer Festschrift zum 70. Geburtstag von Robert Sinner vorgestellt:

  • Brauerei in Grünwinkel; 
  • Preßhefefabriken und Spiritus-Brennereien in Grünwinkel, Durmersheim, Käfertal (1906 abgebrannt), Luban bei Posen, Groß-Massow in Pommern, Augenstein in der Schweiz und in Sesto San Giovanni bei Mailand; 
  • Melassebrennereien in Grünwinkel und Neuhaldensleben bei Magdeburg; 
  • Spiritusraffinerien in Stettin und Danzig-Neufahrwasser; 
  • Großmühle mit Silo in Grünwinkel; Mälzerei in Grünwinkel; 
  • Nährmittelfabriken in Grünwinkel, Neuhaldensleben bei Magdeburg und Ludwigshafen am Rhein; 
  • Marmeladefabrik in Grünwinkel; Protol-Fabrik in Grünwinkel; Futterhefe-Fabrik in Grünwinkel; 
  • Speisenwürze-Fabrik in Grünwinkel; 
  • Haferflockenfabrik in Grünwinkel;
  • Stärke-Fabrik in Grünwinkel. 

Die Firma hatte damals in Grünwinkel mehr als 800 Mitarbeiter. Die Ära Sinner als Arbeitgeber endete am 31.12.1974 mit der Übernahme aller Betriebsangehörigen durch die Firma Moninger.

Beim Rundgang werden auch die noch vorhandenen bemerkenswerten Bauten der ehemaligen Sinner AG (heute Brauerei Hatz-Moninger) vorgestellt.

  • Verwaltungsgebäude: Gebäude des herrschaftlichen Gutshofes, bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts durch Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden betrieben, heute Verwaltungsgebäude der Brauerei Moninger, dreigeschossiger Massivbau mit Krüppelwalmdach und barocken Zierputz, 18. Jahrhundert mit späteren Umbauten 
  • Ehemalige Villa: Fabrikantenvilla der Brauerei Sinner, zweigeschossiger Putzbau im Stile der Neorenaissance, schiefergedecktes Mansarddach, Putzrustika im Erdgeschoss, profilierte Gesimse und Fensterumrahmungen, wohl zwischen 1849 und 1880 erbaut, diente als Fabrikantenwohnhaus und als Wohnhaus leitender Angestellter 
  • Mühlengebäude: Mühlengebäude der Brauerei Sinner, sechsgeschossig, Backsteinbau mit doppelten Korbbogenfenstern, 1891-1893 von Gustav Zinser 
  • Getreidesilo: Kornsilo der Brauerei Sinner, sechsgeschossig, verputzter Mauerwerkbau, 1910-11 von Fr. Guske für Baubüro Joseph Knapp, heute Karlsruher Bridge Sport Club im EG

Nächste Haltestelle
Karlsruhe Sinner (Zeppelinstr.)
Linie: BUS 60

Nächster Parkplatz
Lameystr. 12 (Parkautomat)
Entfernung: ca. 1,0 km Luftlinie

Anfahrt
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