Evangelische Lutherkirche

Durlacher Allee 23

Seit 1907 steht die Lutherkirche mitten in der lebendigen Karlsruher Oststadt. Als eine der schönsten Jugendstilkirchen Badens ist sie über die Jahre hinweg verschiedensten Menschen zur Heimat geworden. Die Evangelische Lutherkirche mit Pfarrhaus wurde 1905-1907 von den Architekten Curjel & Moser erbaut.

Evangelische Lutherkirche

Die Lutherkirche wurde zwischen 1905 und 1907 vom damals sehr bekannten Architekturbüro Curjel & Moser im Auftrag der Kirchengemeinde Karlsruhe gebaut. Die beiden Architekten Robert Curjel und Karl Moser bauten u. a. die Christuskirche am Mühlburger Tor und das Gebäude des evangelischen Oberkirchenrats in der Blumenstraße. Während die Christuskirche vom neogotischen Stil auf den Jugendstil überleitet, ist die Lutherkirche vom "modernen" Jugendstil geprägt.

Besonders weitreichend war die damals umstrittene Entscheidung, Kirche, Pfarrhaus und "Konfirmandensaal" zu einem Ensemble zu gruppieren und von einer Wohnstraße zu umgeben – eine Kirche inmitten ihrer Gemeinde. Somit war eines der ersten Gemeindezentren in Baden entstanden.

Die Kirche ist als Zentralbau angelegt, d.h., zwei Kirchenschiffe kreuzen sich im quadratischen Mittelraum. Die Kreuzform ist vom Turm aus gut zu sehen, wird aber in der Kirche nicht so deutlich, da der Altarbereich durch das Halbrund geprägt ist. Das Relief über der Kanzel stammt von Hermann Binz und stellt die Bergpredigt dar, in deren Mitte die Botschaft von Frieden und Gerechtigkeit steht. Aus allen Richtungen kommt das Volk – damit auch die jetzt lebende Stadtgemeinde – herbei geströmt, um diese Botschaft zu hören.

Als weiteres biblisches Motiv ist auf dem Mosaik rechts vom Haupteingang das "Gleichnis vom verlorenen Sohn" zu sehen. Ansonsten beherrschen geometrische Formen und Ornamente den Kirchenraum. Als flächige farbige Steigerung wirkten ursprünglich die flimmernden Glasfenster von Max Laeuger mit ihren christlichen Motiven. Der Jugendstil betonte damit die Vielfalt und Ausdrucksfähigkeit der beim Bau verwendeten Materialien.

Im Zweiten Weltkrieg wurden Kirche und Pfarrhaus stark beschädigt, und alle Fenster von Max Laeuger zerstört. Erst 1961 bekam die damals weiß gestrichene Kirche durch die von Klaus Arnold gestalteten Fenster einen ganz neuen Akzent. 1983/84 wurde der Innenraum der Kirche nach historischen Vorgaben restauriert.

Die Kirche erscheint äußerlich burgähnlich massiv aus rauen bearbeiteten Steinen – "Ein` feste Burg ist unser Gott". Das Lutherstandbild von Bildhauer Oskar Kiefer steigert noch diesen Festungscharakter – die Kirche als Schutzort für die Gemeinde. Aber jeder, der hineinkommt, ist überrascht: Sie strahlt Wärme aus und gibt ein Gefühl von Heimat.

Text: Dany Gotzmann und Pfarrerin Ulrike Krumm

Nächste Haltestelle
Karlsruhe Gottesauer Platz
Linie: S4 , S41, S5, Tram 1, 2, BUS 42

Nächster Parkplatz
Ludwig-Wilhelm-Str. 19 (Parkautomat)
Entfernung: ca. 140 m Luftlinie

Anfahrt
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