Karlsruher Stadtchronik
Ereignisse der Dekade 1950 - 1959
- 1950
- Baubeginn der Siedlung für Angehörige der amerikanischen Armee östlich der Erzbergerstraße. Neben Wohnungswesen entstehen dort ein Offizierskasino, ein Kino und ein Warenhaus.
- 14. Januar 1950
- Die zum größten Teil zerstörte Landesbibliothek eröffnet in der Maximilianstraße in einem Gebäude des Generallandesarchivs eine provisorische Ausleihe.
- 14. Februar 1950
- Geburt des 200.000 Karlsruher. Der Neugeborene verstirbt jedoch bald nach der Geburt.
- 8. April 1950
- Das Badische Staatstheater eröffnet in der wieder hergestellten Stadthalle am Festplatz ein Schauspielhaus.
- Mai 1950
- Beginn der Stromumstellung von 110 auf 220 Volt. Geschätzte Dauer der erforderlichen Arbeiten im Stadtgebiet 10 Jahre.
- 31. Mai 1950
- Die Städtische Kinderklinik am Durlacher Tor wird nach dem Namen ihres Gründers in Dr.-Franz-Lust-Kinderklinik umbenannt.
- 1. - 4. Juli 1950
- Wiederaufnahme des Lindenblütenfestes in der Weststadt.
- 13. Juli 1950
- Der Ausgemeindungsantrag Durlachs wird im württemberg-badischen Landtag in Stuttgart abgelehnt. Das Durlacher Stadtamt wird nun dem Oberbürgermeister direkt unterstellt.
- 8. August 1950
- Der Bundesgerichtshof nimmt im Erbgroßherzoglichen Palais seine Tätigkeit auf. Feierliche Eröffnung am 8. Oktober.
- 20. August 1950
- Eröffnung der Otto-Dix-Ausstellung im Kunstverein.
- 20. September 1950
- Das Karlsruher Kindersolbad in Donaueschingen steht wieder für etwa 150 Kinder zur Verfügung.
- 1. Oktober 1950
- Eröffnung der Karlsruher Herbsttage und einer Buchausstellung.
- 27. Oktober 1950
- Eröffnung des Festsaales in der Stadthalle am Festplatz.
- 19. November 1950
- Wahlen zum Landtag von Württemberg-Baden. Stärkste Partei ist in Karlsruhe die SPD.
- 21. Dezember 1950
- Erstmals gastiert in Karlsruhe eine Eisrevue.
- 31. Dezember 1950
- Am Jahresende sind 7.747 Kraftfahrzeuge in der Stadt zugelassen.
- 1951
- Umbau des teilweise zerstörten Stephanienbades zur evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche. Für das staatliche Flüchtlingsdurchgangslager entstehen bei Gottesaue fünf zwei- bis vierstöckige Häuserblocks für etwa 900 Personen.
- 1951
- Eine Denkschrift des Kulturdezernats der Stadtverwaltung zur Schulraumnot belegt: Klassenstärke in den Volksschulen 1939 durchschnittlich etwa 25 Schüler, 1952 etwa 50.
- 31. Januar 1951
- Die Karlsruher Frauenorganisationen bauen Ecke Yorck-/Kriegsstraße ein Heim für ledige Mütter.
- 6. Februar 1951
- Erster Fastnachtsumzug nach zwölf Jahren.
- 19. Februar 1951
- Die beiden Wachhäuser des ehemaligen Mühlburger Tores werden bis auf einen Teil des nördlichen Häuschens abgerissen.
- 8. März 1951
- Gründungsversammlung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, in der evangelische und katholische Kirche, jüdische Gemeinde und andere Organisationen zusammenwirken.
- 8. März 1951
- Zusammenschluss der Wohnungsgesellschaft Ettlinger Tor mbH, der Volkswohnung gemeinnützige GmbH und der Neubürgersiedlung gemeinnützige GmbH zur "neuen" Volkswohnung gemeinnützige GmbH.
- 16. April 1951
- Die Karlsruher Münze erhält den Auftrag zur Prägung von 2,00-DM-Münzen.
- 15. Mai 1951
- Konsekrierung der wieder aufgebauten Stephanskirche.
- 16. Juni 1951
- Gründung des Theaters "Die Insel".
- 24. Juli 1951
- Für die am 7. Dezember 1945 wieder gebildete 125 Mitglieder zählende jüdische Gemeinde wird im Rückgebäude der Herrenstraße 14 eine Synagoge eingerichtet.
- 3. September 1951
- Neubauten der Arzneimittelfirma Dr. Willmar Schwabe am Bahnhof Durlach bezugsfertig.
- 17. September 1951
- In die ehemalige Grenadierkaserne zieht eine französische Flakabteilung ein. Von dort müssen 150 Flüchtlinge in die Daxlander Appenmühle umsiedeln.
- 28. September 1951
- An der Einweihung des Bundesverfassungsgerichts im Prinz-Max-Palais, dessen erster Präsident Hermann Höpker-Aschoff wird, nimmt auch Bundeskanzler Konrad Adenauer teil.
- 7. Oktober 1951
- Festliche Wiedereröffnung des Hans-Thoma-Museums in der Kunsthalle.
- 28. Oktober 1951
- Gastspiel der Wiener Philharmoniker unter Leitung von Wilhelm Furtwängler.
- 9. Dezember 1951
- Volksabstimmung über die Bildung des Landes Baden-Württemberg. Karlsruhe stimmt mit 70 % für die Wiederherstellung des alten Landes Baden.
- 27. Dezember 1951
- Am Karlstor wird eine Verkehrsampel installiert, die im Januar in Betrieb geht.
- 1952
- Der Wiederaufbau des Kaufhauses Union (Hertie) ist nach siebenjähriger Bauzeit abgeschlossen.
- 1952
- Eine Bilanz der Wiederaufbauleistungen von Stadt, Land und Bund in Karlsruhe, die in einer Festschrift des Grund- und Hausbesitzervereins veröffentlicht ist, ergibt für sieben Jahre Gesamtinvestitionen von 300 Millionen Reichs- bzw. Deutsche Mark.
- 7. Januar 1952
- Oberbürgermeister Friedrich Töpper erklärt aus Gesundheitsgründen seinen Rücktritt. Einrichtung eines Centre d'études françaises.
- 8. Februar 1952
- Die letzte badische Großherzogin Hilda stirbt in Badenweiler. Die Beisetzung im Karlsruher Mausoleum findet unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt.
- 16. Februar 1952
- Inbetriebnahme der ersten drei Fernsprech-Wahlämter, die die Handvermittlung ersetzen.
- 9. März 1952
- Bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung Baden-Württemberg gewinnt in Karlsruhe die SPD knapp vor der CDU. Dies bleibt so bis zu den Landtagswahlen 1964.
- 28. April 1952
- Internationale Surrealisten-Ausstellung im Kunstverein eröffnet.
- 8. Mai 1952
- Die Stadt eröffnet im "Parkschlössle" in Durlach an der Badener Straße ein Altersheim. Am 14. November 1968 wird an gleicher Stelle ein Neubau bezogen.
- 11. Mai 1952
- Inbetriebnahme eines Teils des wiederaufgebauten Restaurant Moninger im Erdgeschoss des Gebäudes Ecke Kaiser-/Karlstraße. Die restlichen Restaurationsräume werden am 6. Oktober 1956 bezogen.
- 7. Juni 1952
- Die Stadt eröffnet in der Wilhelmshöhe bei Ettlingen ein weiteres Altersheim, dadurch wird die Pestalozzischule in Durlach frei.
- 8. Juni 1952
- Nachdem die Wahl zum neuen Oberbürgermeister am 25. Februar für keinen Bewerber eine absolute Stimmenmehrheit brachte, siegt in der Stichwahl Günther Klotz (SPD) über Dr. Franz Gurk (CDU).
- 13. August 1952
- Der Turm der Evangelischen Stadtkirche ist wieder hergestellt.
- 27. August 1952
- Inbetriebnahme des städtischen Wasserversorgung II im Mörscher Wald.
- 5. September 1952
- Karlsruhe erhält Südwestdeutschlands größte Autogarage mit etwa 200 Abstellplätzen in der Karlstraße südlich der Mathystraße. Der Bau ist 1955 fertig gestellt.
- 27. September 1952
- Die Fluor-Chemie, das modernste Flussspat-Aufbereitungswerk Europas am Stichkanal im Rheinhafen, ist fertig gestellt.
- 1. Oktober 1952
- Nachdem seit 1945 in der Leopoldschule Lehrerausbildungskurse stattfanden, wird ein Pädagogisches Institut mit Sitz im Goethegymnasium in der Renckstraße errichtet.
- 16. Oktober 1952
- Der VfB Mühlburg und der 1. FC Phönix vereinigen sich zum Karlsruher Sportclub (KSC).
- 11. Dezember 1952
- Die Firma Pfannkuch eröffnet in Karlsruhe Ecke Kaiser-/Herrenstraße den ersten Selbstbedienungsladen.
- 1953
- Laut Statistik stehen für etwa 67.000 Haushalte 51.000 Wohnungen zur Verfügung.
- Januar 1953
- Eine Grippe-Epidemie fordert 308 Tote.
- 15. Januar 1953
- Der Gemeinderat beschließt die Bebauung des Mühlburger Feldes.
- 17. Januar 1953
- Film über Karlsruhe "Stadt im Alltag" erstmals vorgeführt.
- 2. Februar 1953
- Das Zellstoffwerk Maxau, das täglich 50.000 Kubikmeter Wasser verbraucht, erhält den damals leistungsstärksten Brunnen Europas mit einer Förderleistung von 2.400 Kubikmeter pro Stunde.
- 21. April 1953
- Im Neubau der Draisschule an der Tristanstraße beginnt der Unterricht.
- 19. Juni 1953
- Erste Gäste in der neuen Jugendherberge am Engländerplatz.
- 2. Juli 1953
- Der Umbau des städtischen Guts Schöneck auf dem Turmberg zur Sportschule des Badischen Fußballverbandes ist abgeschlossen. Eröffnung mit einem Presseempfang.
- 23. Juli 1953
- In Karlsruhe untergebrachte "Sowjetzonenflüchtlinge", die vor dem Aufstand vom 17. Juni in der DDR in erheblich größerer Zahl als zuvor ihre Heimat verlassen haben, protestieren gegen eine Umsiedlung.
- 25. Juli 1953
- Eröffnung des neuen Freibads in Rüppurr.
- 7. August 1953
- Freigabe von 40 ha Gelände im westlichen Teil des Flugplatzes an der Erzbergerstraße durch die Amerikaner für den Bau von Wohnungen. Die Bebauung beginnt 1955.
- 19. August 1953
- Nach sechsmonatiger Bauzeit wird in der nach Plänen von Prof. Dr. Erich Schelling erbauten Schwarzwaldhalle am Festplatz als erste Veranstaltung die Ausstellung zum Therapiekongress eröffnet. Die Hallenkonstruktion findet in Fachkreisen weltweit Beachtung.
- September 1953
- Im Lichthof des Kaufhaus Union (Hertie) sind die ersten Rolltreppen in Karlsruhe installiert.
- 6. September 1953
- Bei der zweiten Bundestagswahl gewinnt in Karlsruhe die CDU. Dies ändert sich nicht bis zur Bundestagswahl 1990.
- 6. Oktober 1953
- Ankunft von entlassenen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion.
- 15. Dezember 1953
- Die Stadtverwaltung bemüht sich um die Errichtung eines Atomversuchsreaktors auf Karlsruher Gemarkung nördlich von Maxau.
- 19. Dezember 1953
- Richtfest für das erste 40 m hohe Hochhaus Karlsruhes am Entenfang in Mühlburg.
- 19. Dezember 1953
- Neueröffnung der "Kamera" mit der neuen Projektionstechnik des Cinemascope- Breitwandverfahrens und der stereophonen Tonwiedergabe.
- 1. Februar 1954
- Etwa 60 Schiffe suchen wegen der Gefahr des Einfrierens Schutz im Rheinhafen. Die anhaltende Kältewelle führt zu Störungen im Verkehr und in der Produktion.
- 22. Februar 1954
- Fertigstellung der wieder aufgebauten Karl-Wilhelm-Schule am Durlacher Tor, in der 1955 die Bundesfachschule für das Installateur- und Zentralheizungsgewerbe ihren Sitz nimmt.
- 28. März 1954
- Große Sportveranstaltung in der Schwarzwaldhalle mit Welt-, Europa- und deutschen Meistern am Start.
- 20. April 1954
- Das Arbeitsamt meldet den Rückgang der Erwerbslosen gegenüber dem Vorjahr um 50 % auf rund 7.800.
- 11. Mai 1954
- In Karlsruhe wird eine Druckerei der KPD, deren Aktivitäten nach höchstrichterlicher Einschätzung verfassungswidrig sind, ausgehoben.
- 15. Mai 1954
- Einweihung des Neubaus für das Jugendheim am Engländerplatz. Es erhält am 21. März 1967 den Namen "Anne-Frank-Heim".
- 1. Juni 1954
- Erste Anmeldung eines Fernsehgerätes im Stadtgebiet. Im Dezember 1956 sind es etwa 2.700.
- 28. Juni 1954
- Einweihung des Neubaus für das Landesarbeitsamt an der Rüppurrer Straße am Platz des kriegszerstörten Lehrerseminars.
- 17. Juli 1954
- Zur 100-Jahr-Feier der Akademie der Bildenden Künste finden drei Ausstellungen statt. "Die Lehrer", "Ehemalige Schüler", "Schüler heute".
- 28. August 1954
- Die städtischen Verkehrsbetriebe nehmen Straßenbahn-Großraumwagen in Betrieb.
- 2. September 1954
- Begeisterter Empfang für den KSC-Sprinter Heinz Fütterer, Doppelsieger über 100 und 200 m bei den Europameisterschaften in Bern.
- 15. September 1954
- Einweihung des ersten Bauabschnitts des Max-Planck-Gymnasiums in Rüppurr.
- 14. Oktober 1954
- Wiedereröffnung des innen umgestalteten Konzerthauses des Staatstheaters am Festplatz. Hier ist die erste vollautomatische Klimaanlage Karlsruhes installiert.
- 31. Oktober 1954
- Die Stadt erhält von den Amerikanern die Freigabe des früheren Bürogebäudes der Karlsruher Lebensversicherung am Mühlburger Tor (heute Rathaus West), das sie zuvor erworben hat.
- 26. November 1954
- Der neu gestaltete Entenfang in Mühlburg, der eine wesentliche Verbesserung der Verkehrssituation bringt, wird freigegeben.
- 18. Dezember 1954
- Der Neubau der Autobahn in Richtung Süden bis Bruchhausen wird freigegeben. Ihr weiterer Ausbau als E 4 soll beschleunigt werden.
- 11. Januar 1955
- Der Stadtrat genehmigt die Pläne zur Errichtung der Waldstadt.
- 15. - 18. Januar 1955
- Das Rheinhochwasser erreicht mit 8,38 m den höchsten Stand seit 138 Jahren (1817 8,82 m). Daraufhin werden die Rheindämme erhöht und die Straßen im Hafengebiet 0,5 m höher gelegt.
- 22. Januar 1955
- Baubeginn für 28 Ein- und Zweifamilienhäuser in der Paul-Revere-Siedlung an der Erzbergerstraße. Nach deren Bezug gibt es seit 17. September 1956 in Karlsruhe keine beschlagnahmten Wohnungen und Hotels mehr.
- 26. Januar 1955
- Ein Teil der Stadtgeschichtlichen Sammlungen wird im Obergeschoss des Hauses Solms zugänglich gemacht.
- Februar 1955
- Inbetriebnahme des Dampf-Großkraftwerks der Badenwerk AG am Stichkanal des Rheinhafens. Im Sommer 1956 geht der zweite Kraftwerksblock in Betrieb.
- 1. März 1955
- Ein Großbrand bei der Firma Gritzner & Kayser richtet einen Schaden von 6 - 7 Millionen DM an. 1.000 Arbeiter müssen entlassen werden. Der Wiederaufbau beginnt bereits im Mai.
- 6. März 1955
- Die Bambi-Filmpreise für 1954 werden erstmals öffentlich im Karlsruher Konzerthaus an die von tausenden Fans gefeierten nationalen und internationalen Filmstars vergeben. Der Preis wurde 1948 von der damals noch in Baden-Baden beheimateten Redaktion der Zeitschrift "Film-Revue" ins Leben gerufen. Ermittelt wurden die Preisträger und Preisträgerinnen durch eine Leserumfrage. Den Gewinnern und Gewinnerinnen der Umfrage wurde die 1936 von Else Bach geschaffene Majolikaplastik eines Rehkitzes nichtöffentlich bei passender Gelegenheit überbracht. Die öffentliche Verleihung erfolgte auf Veranlassung des Karlsruher Verleger Karl Fritz, in dessen Besitz die Zeitschrift übergegangen war. Der Erfolg dieser und der weiteren Galas in der Schwarzwaldhalle machten Karlsruhe zu einer "Filmhauptstadt".
- 10./11. April 1955
- Mit dem Besuch einer Gruppe von Schülerinnen des Lessinggymnasiums in Nancy unter Leitung von Studienrätin Elisabeth Teichmann vom Oberschulamt über die Osterfeiertage beginnt die Städtepartnerschaft Nancy-Karlsruhe.
- 21. April 1955
- Eröffnung der Ringerweltmeisterschaft in der Schwarzwaldhalle.
- 26. April 1955
- Feierliche Schlüsselübergabe für das neue Verwaltungsgebäude der Karlsruher Lebensversicherung an der Bahnhofstraße in Anwesenheit des Bundespräsidenten Theodor Heuss.
- 3. Mai 1955
- Teilweise Wiedereröffnung der Landessammlungen für Naturkunde am Friedrichsplatz.
- 18. Mai 1955
- Absturz eines kanadischen Düsenjägers über dem Karlsruher Flugplatz.
- 22. Mai 1955
- Großer Empfang der KSC-Mannschaft, die tags zuvor deutscher Fußball-Pokalmeister geworden ist. Am 5. August 1956 wiederholt der KSC diesen Erfolg.
- 25. Juni 1955
- Eröffnung der Ausstellung "Der Türkenlouis" in der Orangerie.
- 17. Juli 1955
- Mit einem internationalen Leichtathletiksportfest (Emil Zatopek, Heinz Fütterer u. a.) findet die erste Veranstaltung im neu erbauten Wildparkstadion statt. Am 7. August wird es offiziell übergeben.
- 1. August 1955
- Eröffnung des Sporthallenbades Tullabad an der Ettlinger Straße.
- 2. August 1955
- Die Bundesregierung beschließt den Bau eines Versuchsatomreaktors bei Karlsruhe. Der Gemeinderat stimmt am 20. September mit 46 zu 3 Stimmen zu. Man erwartet davon bis zu 2.000 neue Arbeitsplätze, davon etwa 700 für wissenschaftliche Mitarbeiter. Die örtliche Industrie, insbesondere die Firma Siemens, bekundet großes Interesse.
- 5. August 1955
- Eröffnung des neu gestalteten Durlacher Turmbergbades.
- 10. Oktober 1955
- Das Hochhaus am "Schmiederplatz" mit 267 Wohnungen ist bezugsfertig.
- 13. Dezember 1955
- Offizielle Einweihung des in siebenjähriger Bauzeit nach Plänen von Prof. Otto Haupt wieder aufgebauten Rathauses. Hinter der renovierten Weinbrennerfassade ist das Innere fast völlig neu gestaltet. Bereits am 31. Oktober findet die erste Stadtratssitzung im neuen Bürgersaal statt, dessen Frontseite ein stilisierter Stadtplan von Prof. Erwin Spuler einnimmt.
- 1956
- Karlsruhe ist Sitz von 267 Industriefirmen mit 10 und mehr Beschäftigten. Davon sind etwa 100 nach 1945 hier gegründet worden oder hierher umgesiedelt. 84 Firmen sind vor 1900 entstanden, 6 sind älter als 150 Jahre.
- 1956
- In 22 Karlsruher Kinos wird der Besucherhöchststand von etwa 4,5 Millionen erreicht. Bis 1967 sinkt die Zahl auf 2,1 Millionen, elf Kinos schließen zwischen 1962 und 1967.
- 3. Februar 1956
- Inbetriebnahme der Verkehrsampel am Marktplatz, die mit der an der Ritterstraße zur "grünen Welle" abgestimmt ist.
- 12. Februar 1956
- Wegen Treibeises muss die Rheinschiffahrt eingestellt werden. Die Kältewelle führt wegen Kohlemangels zur Schließung der Schulen bis zum 5. März.
- 25. Februar 1956
- Gründung des Kammertheaters.
- 1. Juli 1956
- Beginn der Weltmeisterschaft im Frauenhandball in Karlsruhe.
- 10. Juli 1956
- Der Gemeinderat billigt den Vertrag mit dem Land über die je hälftige Teilung der Kosten für den Betrieb des Staatstheaters.
- 10. Juli 1956
- Bau eines 65 m hohen Gasbehälters beim Gaswerk beschlossen.
- 19. Juli 1956
- Unterzeichnung des Vertrages zur Gründung der Kernreaktor-Bau- und Betriebsgesellschaft mbH in Karlsruhe. Diese erwirbt das Ende 1955 neu gebaute Künstlerhaus an der Karlstraße.
- 26. August 1956
- Auf dem Marktplatz werden 32 Parkuhren aufgestellt.
- 2. - 30. September 1956
- Ausstellung "Atomkraft als Friedenskraft".
- 1. Oktober 1956
- Einführung der 45-Stunden-Woche in Karlsruhe für über 20.000 Beschäftigte, für die der Samstag arbeitsfrei wird. Durch Lohnausgleich ergibt sich eine Lohnerhöhung um 8 %.
- 26. Oktober 1956
- Einweihung des Neubaus der Wirtschaftsoberschule am Ettlinger Tor. Eröffnung des Neubaus des Kaufhauses Schneider Ecke Kaiser-/Karlstraße.
- 2. November 1956
- Gründung der "Arbeitsgemeinschaft der Hardtwaldfreunde", die sich für die Erhaltung des nördlichen Hardtwaldes, d. h. gegen eine weitere Bebauung einsetzt.
- 5. - 8. November 1956
- Verschiedene Kundgebungen gegen die Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn durch die sowjetischen Truppen.
- 24. Juni 1956
- Der KSC unterliegt im Endspiel um die deutsche Meisterschaft in Berlin gegen Borussia Dortmund.
- 15. Januar 1957
- Der Gemeinderat genehmigt die Errichtung von drei Institutsbauten durch die Technischen Hochschule nördlich des Richard-Willstätter-Weges im Hardtwald.
- 21. Januar 1957
- Im Kreiswehrersatzamt finden die ersten Musterungen von Rekruten nach 1945 statt.
- 27. Februar 1957
- Karlsruhe ist wieder Garnisonsstadt. In die am 20. Dezember freigegebene Dragonerkaserne an der Kaiserallee ist eine Fernmeldeabteilung der Luftwaffe der Bundeswehr eingezogen.
- 2. März 1957
- Unterzeichnung des Vertrages zur Gründung der Albtalbahn-Verkehrsgesellschaft (AVG) über den Betrieb der Albtalbahn von Karlsruhe bis Bad Herrenalb mit Anschluss an das Karlsruher Straßenbahnnetz. Ab 1. April fährt die Albtalbahn in Regie der Stadt Karlsruhe.
- 17. April 1957
- Im Ehrenhof vor dem Schloss werden acht der ursprünglich zehn Skulpturen von Ignaz Lengelacher, die wohl von 1782 - 1816 auf dem mittleren Schlossplatz standen und danach mehrfach ihren Standort wechselten, wieder aufgestellt. 1967 nach der Neugestaltung des Schlossplatzes stehen alle zehn Skulpturen bzw. ihre Nachbildungen an ihrem heutigen Standort. Neubau des Landesgewerbeamtes fertig gestellt.
- Mai 1957
- Baubeginn der Kernreaktoranlage bei Leopoldshafen. Das ursprünglich vorgesehene Gelände nördlich von Maxau hat sich als ungeeignet erwiesen.
- 7. Mai 1957
- Einweihung des neuen Studios des Süddeutschen Rundfunks an der Kriegsstraße am Platz des ehemaligen Palais Bürklin.
- Juli 1957
- Eine Hitzewelle, die den Wasserverbrauch von 240 l pro Kopf und Tag auf 400 l ansteigen lässt, gefährdet die Wasserversorgung.
- 4. Juli 1957
- Die erste elektrische Lokomotive fährt im Hauptbahnhof Karlsruhe ein. Die Elektrifizierung der Bundesbahn im Bereich Karlsruhe ist am 30. August 1959 mit der Einweihung der Fahrleitungsmeisterei abgeschlossen.
- 26. Juli 1957
- Straßenumbauten am Durlacher Tor und Verbreiterung des Parkrings bis zur Linkenheimer Landstraße nach dreijähriger Bauzeit dem Verkehr übergeben.
- 9. August 1957
- Freigabe der neuen Brücke über die Bahngleise im Zuge der Durlacher Allee im Stadtgebiet. Sie ist eine von 14 Baumaßnahmen an Brücken und Kreuzungsbauwerken, die für die Elektrifizierung der Bundesbahn notwendig sind.
- 10. September 1957
- Erster Spatenstich für den Bau der Waldstadt. Den dafür ausgeschriebenen internationalen Architektenwettbewerb gewinnt der Kölner Architekt Prof. Karl Selg. Die ersten Wohnungen sind am 1. Oktober 1958 bezugsfertig.
- 22. September 1957
- Nutzung des Flugplatzes Forchheim durch Motorflugzeuge nach fünfjährigem Betrieb mit Segelflugzeugen.
- Oktober 1957
- Die Kunstakademie bezieht die Räume des wieder aufgebauten ehemaligen Kunstgewerbemuseums Ecke Reinhold-Frank-/Moltkestraße.
- 16. Oktober 1957
- Beginn der Kiesgewinnung im markgräflichen Gutsgelände bei Maxau. Es soll ein See von 1,6 km Länge entstehen.
- 9. November 1957
- Am Schlossplatz wird am Platz des ehemaligen Innenministeriums die Landeskreditanstalt eingeweiht. Um den Entwurf von Hermann Blomeier hat es ausführliche Diskussionen gegeben, vor allem im Hinblick auf die Tradition der Weinbrennerbauten am Schlossplatz.
- 24. November 1957
- Der Gemeinderat befasst sich mit dem Bau von Ölraffinerien auf Karlsruher Gemarkung.
- 30. November 1957
- Einweihung des von Hans Detlev Rösiger und Günther Seemann geplanten Neubaus der Städtischen Sparkasse bei der Hauptpost.
- 1958
- Die traditionsreiche Firma Haid & Neu wird von der Singer AG übernommen.
- 1958
- Etwa 40.000 Arbeitnehmer in der Stadt sind Einpendler.
- 22. März 1958
- Gastspiel der Wiener Philharmoniker unter Leitung von Karl Böhm mit Yehudi Menuhin als Solist.
- 18. April 1958
- Die Albtalbahn bindet nach dem Umbau von Meterspur auf Normalspur Rüppurr bis zur Battstraße in das Karlsruher Straßenbahnnetz ein.
- 20. April 1958
- Bei den fälligen Neuwahlen zum Oberbürgermeister ist Günther Klotz einziger Kandidat und wird für zwölf Jahre wiedergewählt.
- 9./20. Mai 1958
- Protestkundgebungen gegen die Pläne zur atomaren Aufrüstung der Bundeswehr.
- 9. Juli 1958
- Der französische Michelin-Konzern nimmt seine Produktion in Karlsruhe wieder auf.
- 12. September 1958
- Bebauung der nördlichen Rheinstraßenseite von der Philippstraße bis zum Entenfang nach Verbreiterung der Straße von 20 auf 39 Meter abgeschlossen.
- 24. September 1958
- Einweihung des ersten Bauabschnitts der Hebelschule in der Moltkestraße.
- 28. November 1958
- Die sterblichen Überreste Friedrich Weinbrenners werden nach einer Grabschändung aus seinem Grab an der Kapellenstraße in die Gruft unter dem Portikus der Evangelischen Stadtkirche umgebettet.
- 30. November 1958
- Die wieder aufgebaute Evangelische Stadtkirche wird eingeweiht. Gleichzeitig findet die Glockenweihe statt.
- 1959
- Im Norden Karlsruhes fließt aus 17 Erdölbohrungen eine Tagesmenge von etwa 7 Tonnen Öl. Erste Bohrungen im Jahre 1955 blieben erfolglos.
- 22. Januar 1959
- Übergabe des Finanzamt-Neubaus des Landes am Schlossplatz.
- 29. Mai 1959
- Teileröffnung des Badischen Landesmuseums im restaurierten Mittelbau des Schlosses.
- 25. Juni 1959
- Bund und Land schließen den Vertrag zur Gründung der Gesellschaft für Kernforschung mbH mit Sitz in Karlsruhe. Karlsruhe wird Schwerpunkt deutscher Kernforschung.
- Juli 1959
- Die "Arbeitsgemeinschaft der Hardtwaldfreunde" beklagt den zunehmenden Siedlungsbau an den Hardtwaldrändern und verweist auf naturfreundlichere Stadterweiterungsmöglichkeiten im Süden.
- 7. Juli 1959
- Verkauf des Markgräflichen Palais am Rondellplatz durch die Stadtverwaltung an die Zentralkasse südwestdeutscher Volksbanken mit der Maßgabe, die Fassade des Mittelteils zu erhalten. Der Neubau hinter der alten Fassade wird am 28. August 1963 eingeweiht.
- 13. August 1959
- Bei der Öffnung der bereits 1906 entdeckten Hügelgräber aus der Zeit um 2.500 v. Chr. am Nordende der Siemenssiedlung werden Geräte und Schmuck aus der Bronzezeit gefunden.
- 16. September 1959
- Oberbürgermeister Günther Klotz und Landrat Joseph Groß informieren über die Verwaltungsvereinbarung für die gemeinsamen Planungen zur Entwicklung der Region. Kernforschung, geplante Ölraffinerien und die Entwicklung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bieten große Zukunftschancen.
- 1. Oktober 1959
- Beginn der Albverlegung auf einer Strecke von etwa 4 km zur Vorbereitung des Geländes nördlich Maxau für die Ansiedlung der Erdölraffinerien.
- 27. Oktober 1959
- Im Karlsruher Staatstheater findet wie zur gleichen Zeit in Bremen die Uraufführung des Theaterstücks "Die Folter" von John B. Priestley statt.
- 29. Oktober 1959
- Konzert des Leipziger Gewandhausorchesters in der Stadthalle.
- 12. Dezember 1959
- Hinter dem Rathaus, wo sich früher im Konzertcafé Bauer Karlsruhes Künstler, Intellektuelle, Journalisten und Geschäftsleute trafen, eröffnet die Firma Karstadt die erste Tiefgarage für 50 PKW.
- 15. Dezember 1959
- Beratung und Beschluss über die Altstadtsanierung im Gemeinderat.
- 31. Dezember 1959
- Im abgelaufenen Jahrzehnt hat sich der Bestand an Kraftfahrzeugen auf etwa 32.000 vervierfacht.
- 31. Dezember 1959
- Im abgelaufenen Jahr zählt man 73 Verkehrstote.
- 31. Dezember 1959
- In der Stadt, die bisher knapp über 40.000 Heimatvertriebene aufgenommen hat, suchen trotz reger Bautätigkeit knapp 12.000 Familien eine Wohnung.
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