Kirchstr. 17

historischer Kirchturm , Bild: © 2007, Stadt Karlsruhe

Ev. Kirche Grötzingen

Kirchstr. 17, Grötzingen

Ausweisungstext der amtlichen Denkmalliste

Evangelische Kirche, 1414 erbaut (Dach des Chor, Holzaltersgutachten), Langhaus 1666/7 errichtet und 1849 vergrößert (Holzalter des Daches), Turm von 1452 (Holzalter des Helms); zugehörige Stütz- bzw. Umfriedungsmauern des Friedhofs, Grabsteine von dem ehem. Friedhof hinter der Kirche, 1924 geschlossen und kurz vor dem 2. Weltkrieg geräumt

Ergänzende Informationen des Stadtarchivs

Eine der fünf Grötzinger Kapellen war die Heilig-Kreuz-Kapelle, die am Südende des Dorfes gelegen habe. Aus dieser sei die 1255 erstmals erwähnte Dorfkir­che hervor­­­ge­­gan­­gen, die unter der Regierung Markgraf Rudolf I. mit Beistand des Kloster Lichtent­hals gebaut und Unserer Lieben Frau geweiht wurde. 1414 wurde an die Chortur­m­kir­che unter Markgraf Bernhard I ein Ostchor im frühgo­ti­­schen Stil angebaut. Das Langhaus erweiterte man 1425 auf die heutige Breite, 1497 kam der Westturm (48,75 m) hinzu. Seit 1556 wird in ihr der Gottes­­dienst nach protes­tan­ti­­scher Liturgie abgehalten.

Um das bis zu 22 Grad gedrehte Kirch­tur­m­­dach (19,60 m) rankt sich die Sage, wonach der neidische Teufel es nicht auszu­rei­­ßen, sondern nur zu verdrehen vermochte. Vermut­­lich war die Drehung vom Zimmermann so gewollt. Ein alter Stich der Weißen­­bur­­ger Kirche zeigt ein ganz ähnliches Dach. Bemer­kens­wert ist auch das spätgo­ti­­sche Kruzifix am Altar (1510), das aus der Ulmer Schule stammt. Bei der Renovie­rung 1976/77 wurden im Chorbogen Fresken aus dem Jahr 1425 freigelegt (Gleichnis von den klugen und törich­ten Jungfrau­en). Seit 1990 ist das vierstim­­mige Geläut wieder um die Heimat­glo­­cke vervoll­­stän­­digt.

Die Kirche bildet mit dem gegen­über­lie­gen­den Schloss Augus­ten­burg ein Ensemble.

Denkmal nach § 28 Übergangsregelung Denkmalschutzgesetz

Baujahr: 1484

 

historischer Kirchturm Bild: 2007

 

Vorhalle Bild: PBe, 2015

 

Bild: PBe, 2015

 

Grabsteine des ehemaligen Friedhofs Bild: PBe, 2015