Evangelische Waldenserkirche Palmbach

Talstr 43

Treffpunkt, Öffnungszeit und Führungen

11 – 18 Uhr geöffnet

Fotoausstellung „Palmbach – Neue Heimat der Waldenserflüchtlinge“

14.00 Uhr: Start der Führung zum Waldenserweg

16.30 Uhr: Orgelführung mit Orgelkonzert mit Thomas Hochschild

Die Waldenserkirche, 1906 aus heimischem Sandstein im neugotischen Stil gebaut, war der Initiative des Pfarrers Gustav Meerwein zu verdanken. Sie lässt an vielen Stellen die Geschichte der Waldenser sichtbar werden, zahlreiche Gegenstände aus der Waldenserzeit sind noch vorhanden. Der Waldenserweg und das Waldenserdenkmal „Tor des Ankommens“ erinnern an die Flucht und Vertreibung der Waldenser sowie an die Gründung von Palmbach im Jahre 1701. Das Waldenserdenkmal „Tor des Ankommens“ wurde von den Künstlern Barbara Jäger und OMI Riesterer entworfen und im Rahmen des Karlsruher Stadtgeburtstages 2015 eingeweiht.

Die Waldenserkirche

Die Palmbacher Waldenserkirche wurde 1906 erbaut, 1914 folgte das neue Pfarrhaus. Das Waldenserwappen mit dem Leitspruch „Lux lucet in tenebris“ ist an zahlreichen Stellen in der Kirche und am Gemeindehaus präsent. Im Altarraum werden die zwei großen Holztafeln gezeigt, die aus dem Jahre 1725 stammen. Hiervon ist die Dekalogtafel mit den „Zehn Geboten“ ein ganz seltenes Stück. Es zeigt die „Zehn Gebote“ mit dem Liebesgebot nach Matthäus in französischer Sprache. Sie sind nach biblischer Zählung auf zwei Kolumnen verteilt. Außerdem wird auf dem alten Holzaltar eine alte Waldenser-Bibel in französischer Sprache ausgestellt. Sie wurde 1738 in Basel gedruckt. Ein ganz besonderes Glasfensterbild zeigt das Motiv „Die Waldenser bei der Glorreichen Rückkehr im Jahre 1689 nach Sibaud“. In der Bildmitte ist Henri Arnaud mit Schwert und Bibel zu sehen. Ein Bombenangriff am 4. Dezember 1944 zerstörte die Kirche teilweise. Am 1. Advent 1949 konnte die erneuerte Kirche eingeweiht werden, ein Jahr später wurden im Rahmen eines Gottesdienstes die neuen Glocken ihrer Bestimmung übergeben. Die Heintz-Orgel von 1981 besteht aus Teilen der alten Steinmeyer-Orgel von 1906.

 

Der Waldenserweg mit dem Waldenserdenkmal „Tor des Ankommens“

Der Waldenserweg ist ein kulturhistorischer Geschichtsweg. Er erinnert an die Gründung von Palmbach im Jahre 1701 und an die Verfolgung der Waldenser, die wegen ihres protestantischen Glaubens aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Die Geschichte von Flucht und Vertreibung ist auf dem ca. 1.100 Meter langen Waldenserweg durch die Ortsmitte zu entdecken. 24 Schautafeln an 12 Plätzen berichten über die historischen Stätten von Palmbach sowie über die Geschichte der Waldenser. Das neue Waldenserdenkmal „Tor des Ankommens“ symbolisiert die Vertreibung und den Glauben der Waldenser. Es wurde von den Künstlern Barbara Jäger und OMI Riesterer entworfen und fand seinen Platz an der Palmbacher Talstraße, am neuen Waldenserplatz.


Palmbach – Von den Waldensern gegründet

Im Jahre 1698 wurden dreitausend Waldenser und Hugenotten wegen ihres reformierten Glaubens aus dem heutigen Piemont vertrieben. Der Waldenserpfarrer Henri Arnaud führte sie nach Hessen und Württemberg. 28 Waldenserfamilien mit 111 Personen wurde 1701 erlaubt, sich auf der damaligen württembergischen Gemarkung Grünwettersbach anzusiedeln. Sie gründeten den Ort „La Balme“, später Palmbach genannt. 1821 wurde die Kirchengemeinde Palmbach in die Evangelisch-Protestantische Landeskirche Baden eingegliedert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Waldensergemeinde noch einen eigenen französischen Katechismus und eine eigene Kirchenordnung. Mit diesem Datum endete offiziell das Waldensertum in Palmbach.


Text: Martina Vogt und Roland Jourdan, Evangelische Kirchengemeinde Palmbach-Stupferich

Nächste Haltestelle
Palmbach Kirche
Linie: BUS 27, 47, 118, N3

Nächster Parkplatz
Wolfartsweier
Entfernung: ca. 4,0 km Luftlinie

Anfahrt
Anfahrt mit Google Maps planen

Weitere Denkmale in der Nähe: