"Nicht alles Hübsch?" - Die Staatliche Kunsthalle und ihre Architekten

Hans-Thoma-Str 2

Treffpunkt, Öffnungszeit und Führungen

11 und 14 Uhr Führung mit Dr. Ursula Schmitt-Wischmann, Treffpunkt: Hauptgebäude

Wer das Hauptgebäude der Kunsthalle Karlsruhe betritt, ist umgeben von einer Architektur, die den Museumsbesuch zu einem besonderen Raum-Erlebnis werden lässt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Heinrich Hübsch als Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Skulptur konzipiert, flanieren die Besucherinnen und Besucher durch Räume, deren Gestaltung durch verschiedene Raumgrößen und Wandfarben auf das ästhetische Empfinden des Menschen einwirken sollte.

Nicht alles Hübsch? Ein Gang rund um die Kunsthalle und ihre Architekten

Heinrich Hübsch hatte vor seiner Laufbahn als Architekt Philosophie und Mathematik studiert und bei dem Karlsruher Baumeister Friedrich Weinbrenner gelernt. Dem Architekten der Kunsthalle schwebte eine Vierflügelanlage vor, ein Ort, „wo Auge, Gefühl und Gedanke Hand in Hand gehen“ von dem aber zunächst bis 1846 nur der erste Bauabschnitt entlang der heutigen Hans-Thoma-Straße umgesetzt wurde.

Rund vierzig Jahre später wandte man sich der Erweiterung der Kunsthalle zu. 1891 legte Josef Durm, der Baudirektor des Großherzogtums Baden, eine an Hübschs Gestaltung orientierte Planung vor, die ebenfalls eine Vierflügelanlage vorsah, wobei der Innenhof mit einer Glasdach-Konstruktion überwölbt werden sollte. Auch Durm realisierte nur einen Flügel der von ihm geplanten Anlage.

Um das Jahr 1904 sollte zu Ehren des damaligen Kunsthallendirektors Hans Thoma ein eigenständiger Pavillon errichtet werden. Die Pläne wurden jedoch geändert. Oberbaurat Heinrich Amersbach legte 1908 Großherzog Friedrich II. Entwürfe für einen dreigeschossigen Nordflügel vor, deren Realisation wenig später begonnen wurde. Das Thoma gewidmete Erdgeschoss und eine oktogonale Kapelle im Hof wurden zu dessen 70. Geburtstag am 2. Oktober 1909 eingeweiht. Die Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs verschonten auch die Karlsruher Kunsthalle nicht. Bei dem schweren Luftangriff am 27. September 1944 gingen Teile des Hauptgebäudes der Kunsthalle und die Orangerie in Flammen auf.

In den 1970er Jahren wurde ein Wettbewerb für einen neuen Ergänzungsbau ausgeschrieben. Der Karlsruher Architekt Heinz Mohl setzte sich mit einem Konzept durch, das die Idee des Vierflügelbaus von Heinrich Hübsch wieder aufnahm, aber eine zeitgenössische Formensprache einführte. Da der dreigeschossige Amersbach-Flügel für den vorgegebenen Rundgang auf zwei Etagen ungeeignet war, riss man diesen Gebäudeteil 1981/82 mit Ausnahme der Nordfassade ab. Bald darauf wurde der Neubau begonnen. Die feierliche Eröffnung fand am 13.2.1990 statt.

Die Führung gibt einen Überblick über die Architekturgeschichte der Kunsthalle, an der in den letzten 169 Jahren vier Architekten gebaut und gestaltet haben.

Nächste Haltestelle
Karlsruhe Herrenstraße
Linie: S1, S11, S2, S5, Tram 1, 3, 4

Nächster Parkplatz
Hans-Thoma-Str. 7 (Parkautomat)
Entfernung: ca. 100 m Luftlinie

Anfahrt
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