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Neues Wasserwerk: Kastenwört für die Spitzentage

Fächerstadt kann auch künftig die beste Wasserqualität sichern

(cal) "Viel besser kann Wasser nicht sein": Dieses Prädikat des Hörzu-Wassertests für die Fächerstadt aus dem Jahre 2003 gilt. Und die Karlsruher Stadtwerke tun alles in ihrer Macht stehende, dass das so bleibt. Damit betreiben sie Daseinsvorsorge schlechthin, denn "ohne Wasser gibt es kein Leben" bettete Dr. Matthias Maier vor kurzem vor Ort die Ankündigung, in den Jahren 2008 bis 2010 im westlichen Schutzgebiet Kastenwört ein neues Wasserwerk zu bauen, in globale Zusammenhänge ein.

Wasser auf der Erde "falsch verteilt"

Verteilungskämpfe um elementare Ressourcen drehen sich künftig immer mehr um das lebenswichtige Nass. Zwar gibt es genügend Wasser auf der Erde, aber es "ist falsch verteilt", betonte der Wasserexperte. Die Karlsruher stehen hier auf der "nassen", also sonnigen Seite. Maier: "Wir haben ein Überangebot im Gegensatz zum Bedarf. Nur 14 Prozent der Grundwasserneubildung brauchen wir zur Versorgung aller unserer Haushalte."

Das hat den wichtigen Nebeneffekt, stets Wasser fördern zu können, ohne das Gleichgewicht der Natur im Geringsten stören zu müssen. Es auch beim Bau und Betrieb des neuen Wasserwerks nicht zu beeinträchtigen, ist Ziel der seit September 2004 in Kastenwört laufenden, 3,5 Millionen teuren Untersuchungsprogramms. Sigrun Dietz vom Institut für Geografie und Geoökologie der Universität untersucht dafür beispielsweise wie viel Grundwasser sich in welchem Monat, an welchen Stellen und welcher Tiefe neu bildet sowie dessen Qualität.


Dazu kommen Studien zu Vegetation und regionalem Klima. Außerdem führen die Stadtwerke an drei Brunnen - einer ist fertig, zwei weitere folgen im Herbst - Pumpversuche durch, um sich ein realistisches Bild von der Auswirkungen einer späteren Grundwasserförderung auf den Bodenhaushalt machen zu können.

An heißen Tagen Bedarf doppelt so hoch wie normal

Notwendig ist der Bau des zentralen neuen, voraussichtlich 30 Millionen Euro teuren Werks zunächst, um für extremen Bedarf gerüstet zu sein. Statt der durchschnittlich 50.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag mussten die Stadtwerke etwa an gleich vier Tagen im August des Rekordsommers 2003 satte 110.000 Kubikmeter liefern. Dieses Jahr hält der 28. Juni bisher den Rekord von 98 Millionen Litern.

"Wir beobachten seit mehreren Jahren einen Anstieg der Tages- und Stunden-Spitzenverbräuche. An solchen Tagen laufen unsere technischen Anlagen auf Hochtouren, da darf es zu keinem Ausfall in den Wasserwerken kommen", begründet Dr. Maier die Neubauentscheidung.

"Rente" für Wasserwerk Durlacher Wald

Langfristig soll das 20 Quadratkilometer große Wasserschutzgebiet Kastenwört mit einer jährlichen Fördermenge von insgesamt 7, 4 Millionen Kubikmetern außerdem das älteste Wasserwerk Durlacher Wald ersetzen. Dieses wird dann nur noch in Notfällen zugeschaltet. Das ursprünglich in der Natur gelegene Wasserwerk hat heute zudem mit Belastungen durch die Südtangente zu kämpfen.

In ihm und den Werken Mörscher Wald, Hardt- und Rheinwald pumpt die Stadt gegenwärtig aus 65 Brunnen das Lebensmittel Nummer Eins. Seine hervorragende Qualität beruht auf der guten Lage der Schutzgebiete in gebührender Entfernung von landwirtschaftlich genutzten Flächen, die in der Regel verunreinigende Nitrat- und Pflanzenschutzmittelkonzentrationen, dazu fäkalische und tierische Stoffe aufweisen.

Kastenwört entsteht weiter in enger Abstimmung mit den in das integrierte Rheinprogramm involvierten Fachleuten, so dass die neuen Grundwasserbrunnen bei Überflutungen nicht durch Rheinwasser beeinträchtigt werden können.




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