Pfinztalstr. 9

Karlsburg heute, Bild: © 2007, Samuel Degen

Schloss und Schlossgarten Durlach, heute Karlsburg

Pfinztalstr. 9, Durlach

Ausweisungstext der amtlichen Denkmalliste

Schlossanlage mit Schlossgarten, Renaissancebauten und barocker Kavaliersbau (Sachgesamtheit): 

  • "Prinzessinnenbau", südlicher Torbau des Renaissanceschlosses (vgl. Pfinztalstr. 7), hohe Sockelgeschosse mit Maueransatz des ehemaligen Südostflügels, 1562-65 von Demetrius Dangell für Markgraf Karl II. von Baden-Durlach. Die Wappentafel des Markgrafen Karl II. und seiner beiden Gemahlin-nen ist in der Vorhalle des Prinzessinnenbaus eingelassen.
  • "Kavaliersbau" des Schlosses. Das Schloss blieb nach Umzug des Hofes 1715 nach Karlsruhe unvollendet. Er ist der ausgeführte hofseitige Westflügel eines Neubauprojektes,
    1698-1702 nach Entwurf von Domenico Egidio Rossi und Giovanni Mazza begonnen. Auf alten Fundamenten wurden zunächst West- und Ostflügel errichtet. Der Westflügel wurde 1960 für den Schulhausneubau abgebrochen. Später diente er als Sitz des Kreisdirektoriums, dann als Kaserne (ab 1833) und Finanzamt. Nach dem 2. Weltkrieg Flüchtlingslager, dann Schule, 1964 durch die Stadt Karlsruhe vom Land Baden-Württemberg erworben. Westflügel renoviert und um einen Risalitbau erweitert, 1973-1983. Ausstattung meist historisierend erneuert, neuer Dachstuhl, neue Treppenanlage.

Schlossgarten mit Schlossmauer

Schlossgarten Durlach, über die Jahrhunderte immer wieder umgestalteter und verkleinerter Grünbereich des Renaissanceschlosses Karlsburg, 2. Hälfte 16. Jahrhundert. Die Parkanlage zeigt heute fast durchweg Wegeführungen, die 1904 von dem Heidelberger Universitätsgartenbauinspektor Massias über den älteren Baum- und Wegebestand neu geplant und verwirklicht wurden. Als älteres Element hat sich die Kastanienallee im Norden erhalten. In der südöstlichen Ecke befindet sich der "Pulverturm", ein rundes Steinhaus mit Kegeldach, drei Fenstern und einem Portal, wohl 18. Jahrhundert. Zugehörig sind neben den Einfriedungsmauern:

  • "Großer Schlossgartenbrunnen" im nordöstlichen Gartenteil, rundes Betonbecken mit Fontäne, 1903 anlässlich einer Industrie- und Gewerbeausstellung in Durlach hier errichtet, 2015 durch einen rekonstruierenden Neubau mit Granitrand ersetzt.
  • "Nibelungenbrunnen", Brunnen aus dem Rosengarten im Karlsruher Stadtgarten, Inschrift aus dem "Rosengarten", einem zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstandenen Heldenepos mit Elementen des älteren Nibelungenlieds (Kampf Dietrichs mit Siegfried), 1914-15 von Feist entworfen, ausgeführt durch Bildhauer Dominik Schoch, 1958 Aufsatz über der oberen Schale erneuert, 1965 hierher versetzt.
  • Skulptur einer weiblichen Schlittschuhläuferin, Zementguss, Ende 19. Jahrhundert, als Allegorie des Winters ursprünglich im Karlsruher Stadtgarten.
  • Skulptur einer "Karthagerin" oder "Nubierin" - ehemals im Karlsruher Stadtgarten. Stiftung der Durlacher Brauereifamilie Eglau an das Gartenamt von deren Villengarten (Karlsburgstraße 12).
  • "Engel", Figur auf Postament, 19. Jahrhundert, wohl vom Durlacher Alten Friedhof.
  • Treppenstufen mit geschwungenen niedrigen Mauern als Teile einer fragmentarisch überlieferten Planung des Architekten Hermann Reinhardt Alker.
  • Modernes Lapidarium mit Fundstücken aus der Römerzeit

 

Denkmal nach § 28 Übergangsregelung Denkmalschutzgesetz

Baujahr: 1562

 

Karlsburg heute Bild: Samuel Degen, 2007

 

F. A. Fr. Leiblin: Plan zum Schlossgarten, Mitte 18. Jahrhundert Original Bild: Generallandesarchiv Karlsruhe

 

Schloss Karlsburg 1652 Bild: Stadt Karlsruhe - Stadtarchiv

 

Plan der Karlsburg nach Rossi 1698 Bild: Stadt Karlsruhe - Stadtarchiv

 

Karl II Erbauer der Karlsburg 1557 Bild: Stadt Karlsruhe - Stadtarchiv, 1557

 

Innenaufhnahme Karlsburg Bild: Stadt Karlsruhe, Stadtamt Durlach - MK, 2011

 

Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Bild: Samuel Degen, 2008