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  Tag des offenen Denkmals am 14. September 2003

Rüppurr: Die Riedschule, Riedstr. 11

Riedschule

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Rüppurr ist seit der 1907 erfolgten Eingemeindung rasch gewachsen. Im Domänengewann "Göhren" und in der Gartenstadt entstand Haus um Haus. Die alte Schule musste sich mit unzuträglichen Provisorien behelfen. So legte der damalige Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Kleinschmidt, am 14. Oktober 1911 im Auftrag des Stadtrates den Plan zur Erbauung einer neuen Volksschule im Stadtteil Rüppurr dem Bürger-ausschuss vor. Der veranschlagten Bausumme von 274.000 Mark wurde zugestimmt, nachdem Herr Dr. Kleinschmidt seinem Antrag eine ausführliche Begründung folgen ließ, in welchem der sehr sachverständige Bürgermeister vor allem pädagogische und städtebauliche Aspekte zum Maßstab seiner Initiative machte: "Diese Erwägungen führten dazu, das für einen Schulhausbau vorzügliche Gelände im "Herrschaftsgewann" in Aussicht zu nehmen. Zwischen den beiden Hauptverkehrsstraßen besitzt die Stadt ein größeres Grundstück…, das allen Anforderungen entspricht. Hier kann das Schulgrundstück so groß bemessen werden, dass ein ausreichender Schulhof bleibt und spätere Erweiterungsbauten angeschlossen werden können. Hier ist die Ausgestaltung des Geländes nicht an einen engen, ungünstigen Platz gebunden, sondern es lässt sich eine stattliche Wirkung des Baues erzielen und dieser wird dem neuen Stadtteil zur Zierde gereichen." Im Bericht des Hochbauamtes 1911 unter der Führung von Baudirektor Beichel findet man folgende Sätze: "Bei der äußeren Gestaltung wurde darauf Bedacht genommen, den Charakter eines Landschulhauses zu wahren… Die Fassadenausbildung soll in einfacher Sachlichkeit ausgeführt werden… Die Wirkung des Baues wird lediglich durch die Gruppierung der Baumassen und die beherrschende Stellung des großen Giebels an der Platzecke erstrebt. Der Giebel erhält als Schmuck das etwas reichere Portal, eine mit einem Schutzdach gekrönte Uhr und eine vorgebaute Giebelspitze." Die reine Bauzeit betrug ein Jahr. Am 18. Oktober 1913 wurde das Schulhaus bezogen.

Die Riedschule wurde vom Schulträger mehrfach renoviert. Die letzte Generalsanierung wurde vor ungefähr 25 Jahren durchgeführt, neben anderem mit dem Einbau einer modernen Heizung und neuer, den Originalfenstern nachgebauter Kunststofffenster. Von 2000 - 2005 erfolgt die Sanierung der Decken in Klassenzimmern und Fluren sowie in der Turnhalle, um die akustische Situation zu verbessern. Auch ein neuer, moderner Innenanstrich nach vor einigen Jahren erfolgter Außenrenovierung ist vorgesehen. Bei allen Erneuerungen und Veränderungen an der Schule wurde immer wieder großer Wert darauf gelegt, die denkmalpflegerischen Vorgaben einzuhalten. So hat die Schule im Inneren wie im Äußeren ihren ländlichen, in vielen Details jugendstilhaften Charakter bewahrt. Sie strahlt eine gewisse Geborgenheit und Menschennähe aus, was Besucher dieser in unserer Stadt einmaligen Schule immer wieder bestätigen.


Das Denkmal ist sonst nicht öffentlich zugänglich.




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Stadt Karlsruhe 2003